Alex Adams
White Horse
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»White Horse« von Alex Adams
Zoe ist eine junge Frau, die eines Tages einen geheimnisvollen Behälter in ihrer Wohnung auffindet. Nichts deutet auf einen Einbruch hin und sie versucht herauszufinden was es damit auf sich hat. Als dann immer mehr Menschen in ihrer Umgebung krank werden befürchtet Zoe das Schlimmste. Ihre Befürchtungen bewahrheiten sich. Der Behälter ist geöffnet und die Seuche, die die Menschheit stark reduziert, ist nicht mehr zu stoppen. Als sie erfährt, dass sie schwanger ist, macht sie sich auf den langen und gefahrvollen Weg um ihren Freund Nick zu finden und das Geheimnis von „White Horse“ zu lüften. Schon bald stellt sie fest, dass die Gefahr nicht nur von der Seuche ausgeht...
Wertung
Der Schreibstil ist nicht ganz einfach, denn die Charaktere offenbaren dem Leser nur sehr wenige Emotionen. Zwar sieht man am Verhalten wie die Personen fühlen könnten, aber beschrieben werden die Gefühle nicht weiter. Der Leser bleibt ein Betrachter, der das Geschehen von Außen beobachtet, aber in die Gefühlswelt der Protagonisten kann man nicht eintauchen. Das ist sehr ungewöhnlich und schreckt anfangs etwas ab. Aber wenn man sich daran gewöhnt wird, dann merkt man, dass es gerade die hoffnungslose und düstere Endzeitstimmung noch verstärkt. Es fällt schwer das Buch aus der Hand zu legen.
Sobald ein neuer Charakter auftaucht, wird dieser erst einmal nur oberflächlich beschrieben. Dafür werden die Hauptpersonen, die den Leser durch das Buch begleiten, mit der Zeit umso vertrauter und es bildet sich ein recht detailliertes Bild. Diese Vorgehensweise ist ungewöhnlich und erschwert den Einstieg in das Geschehen ein wenig. Aber es lohnt sich dieses Hindernis zu nehmen, denn den Leser erwartet eine ausgereifte und spannende Geschichte. Die wohl wichtigste Person in White Horse ist Zoe, eine einfache Putzfrau, die sich das Geld verdienen will um später studieren zu können. Ihr begegnen eine Menge Vorurteile, so wie es im echten Leben oftmals leider auch so ist. Aber Zoe ist stark und nicht auf den Kopf gefallen. Sie kämpft ums Überleben und schleicht sich gleichzeitig mit jeder Seite mehr ins Herz des Lesers.
Es gibt zwei Handlungsstränge, die sich immer wieder abwechseln. Die Geschichte fängt einige Zeit nach der Katastrophe an, als Zoe schon auf dem Weg nach Griechenland ist um ihren Freund nick zu finden. Abwechselnd werden in recht kurzen Abschnitten Gegenwart und Rückblenden in die Vergangenheit beschrieben. Jeder Wechsel wird deutlich gemacht, so dass der Leser den roten Faden nicht verliert und man immer weiß von welcher Zeit der jeweilige Abschnitt handelt.
Bis man versteht was geschehen ist muss man sich ein wenig gedulden, denn dem Leser wird nur Stück für Stück erzählt was passiert ist. Das steigert die Spannung und sorgt dafür, dass man immer weiter lesen will. Zoe muss eine Menge Abenteuer bestehen und man fragt sich die ganze Zeit, woher sie die Gewissheit nimmt, ob ihr Freund noch am Leben ist. So gut wie alle Fragen werden logisch aufgeklärt und erst zum Ende hin weiß man, wie es zu der Katastrophe kam und welche Rolle dabei Zoe zugewiesen wird.
Und dennoch stellt mich das Ende vor eine neue Frage, die ich hier nicht stellen kann ohne das Ende zu verraten. Jedenfalls hätte ich mir eine etwas bessere Erklärung dafür gewünscht. Aber trotz allem fand ich das Ende gut gelungen.
Fazit
Trotz des relativ schwierigen Einstiegs eine sehr spannende und ausgereifte Dystopie.