Laurence Gonzales
Lucy
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»Lucy« von Laurence Gonzales
Als eines Nachts der Kongo von einem Bürgerkrieg erschüttert wird, bleibt der Bonobo-Forscherin Jenny nichts anderes als die Flucht übrig. Auf ihrem Weg zurück in die Zivilisation findet sie Lucy, die Tochter eines benachbarten und von den Rebellen ermordeten Forschers. Aufopferungsvoll nimmt sich Jenny ihrer an und nimmt sie mit nach Amerika. Doch Lucy trägt ein düsteres Geheimnis in sich, viel mehr in ihren Genen. Denn sie ist ein Affen-Mensch-Hybrid. Was gut von ihrem Vater für die Menschheit gemeint war, könnte sich für Lucy zu einem Kampf auf Leben und Tod entwickeln.
Das Cover zeigt ein andrgoyn wirkendes, jugendliches Gesicht, teils verborgen im Dickicht, teils im Schatten. Die eine hervorstechende Pupille weist eine ungewöhnliche Farbe auf. Ich finde es sehr gut zum Titel und Inhalt des Buches gewählt.
Der Schreibstil von Laurence Gonzales ist zu Anfang kraftvoll, eindringlich und spannend, schwächt sich leider aber immer mehr ab und geht in einen teils reißerischen, teils oberflächlichen Stil über. Zu Beginn des Romans wird der Leser in die fremde Welt des Dschungels entführt. Die Sprachwahl ist bildlich und man kann sich in die Handlung und vorallem die Landschaft hineinversetzen. Auch die Protagonisten Lucy und ihre Stiefmutter Jenny werden authentisch geschildert. Der Zusammenprall Lucys mit der Welt der Menschen ist erschreckend und ergreifend zu gleich. Die Verwirrung Lucys und deren Reizüberflutung ist packend und stimmt den Leser nachdenklich. Die Entwicklung, die das Kind über sich ergehen lassen muss, um sich in der Welt der Menschan anzupassen ist interessant geschildert, rührt stellenweise sogar zum Schmunzeln. Doch dann kommt der Umschwung und der Roman flacht immer mehr ab. Die Handlung ist nicht mehr nachvollziehbar und die wunderbare Grundidee des Buches geht verloren.
Mein Fazit: Trotz des schwächer werdenden Schreibstils lesenswert.