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Kim Stanley Robinson

Die Mars-Trilogie
Blauer Mars

  • Autor:Kim Stanley Robinson
  • Titel: Blauer Mars
  • Serie:Die Mars-Trilogie
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne Verlag
  • Datum:08 Februar 2016
  • Preis:15,99 EUR

 
»Blauer Mars« (Die Mars-Trilogie) von Kim Stanley Robinson


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(4)

 
 
Nach der Revolution ist vor der Revolution.
Denn endlich hat sich der Mars und der Großteil seiner Bewohner von der Erde los gesagt. Frei, ungebunden und ohne die Zwänge der Erde, freuen sich die Marsianer auf ein Leben auf ihrem geliebten Planeten. Doch die Erde droht endgültig unterzugehen und immer mehr von dort suchen Hilfe auf dem Mars. Ein neuer Krisenherd bahnt sich an, den es zu lösen gilt. Ist der Mars groß genug für alle?

Das Cover ist wieder schwarz gehalten. Die Silhouette des Mars erstrahlt diesmal in blau und gliedert sich somit hervorragend zu den vorhergehenden Bänden ein.

Kim Stanley Robinson liebt den Mars. Er liebt den Mars und die Vorstellung, dass ein Leben dort möglich ist, sehr. So sehr, dass diese Trilogie eine wahre Hommage an diesen Planeten ist. Über drei dicke Bände durfte ich das Wachsen und Gedeihen beobachten und mir vorstellen, dass so eine Veränderung möglich ist! Mit Terraforming, Wissenschaft, Bakterien, Kulturen und vielem mehr, ist die Veränderung von einem roten, lebensfeindlichen Planeten, hin zu einer Möglichkeit auf Leben und Wachstum zum Greifen nah. Den ganzen oft technischen Beschreibung konnte ich oft nicht folgen und fand sie hin und wieder in ihren Ausführungen ermüdend und trotzdem haftet den Werken etwas erhabenes an. Gerne verlor ich mich gedanklich in den Möglichkeiten einer Besiedlung.
Eigentlich hatte ich mit mehr Aufschwung, mehr Innovation, mehr Lebensbejahung in der Beschreibung der Bewohner gerechnt. Ja, es gab sie! Natürlich allen voran in den Rebellen, die sich von der Erde abkapseln wollten, eine Revolution anzettelten und schließlich fast den Absprung geschafft hätten. Aber der Großteil war leider wenig von Abenteuer geprägt und mehr politisches Ränkespiel, was ich schade fand. Denn auch hier blieb mein Interesse nicht zu hundert Prozent geweckt. Oft blätterte ich weiter, da mich die Besiedelung und Urbarmachung des Mars interessierte, aber nicht die politische Seite.
Abgeholt hat mich der Autor wieder mit den Schilderungen und Beschreibungen der Erde. Sie steht nicht nur am Abgrund, sondern ist bereits untergegangen. Gier, Ausbeute und Maßlosigkeit zerstörten den Planeten und das Samenkorn ist leider mit auf den Mars gewandert. Und trotzdem kann ich es ein wenig verstehen: Jeder möchte ein schönes Zuhause für sich und seine Liebsten. Ein Sorgenfreies Leben, Glück. Während der eine dies im Einklang mit der Natur versucht, ist dem anderen die Abkürzung lieber.

Kim Stanley Robinson schildert Mensch, Natur und Weltraum in seinem gewohnt dichten Erzählstil. Mal fühle ich mich davon umhüllt und geborgen, mal eher erdrückt und erschlagen. Seine Mars-Trilogie ist ein Epos, der seines Gleichen sucht. Mir hat es gut gefallen, auch wenn einige Passagen langatmig und ausschweifend waren. Allerdings zeichnet das den Autor und seine Liebe zum Mars aus und ich bin dankbar, dass er dies mit mir geteilt hat!
 


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