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David Weber/Timothy Zahn/Thomas Pope

Manticore Ascendant, Band 2
Der Aufstieg Manticores: Ruf zu den Waffen

  • Autor:David Weber/Timothy Zahn/Thomas Pope
  • Titel: Der Aufstieg Manticores: Ruf zu den Waffen
  • Serie:Manticore Ascendant, Band 2
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch)
  • Datum:09 Dezember 2016
  • Preis:10,00 EUR

 
»Der Aufstieg Manticores: Ruf zu den Waffen« (Manticore Ascendant, Band 2) von David Weber/Timothy Zahn/Thomas Pope


Besprochen von:
 
Flavius
Deine Wertung:
(5)

 
 
Nachdem Mitarbeiter der Axelrod Corporation einen Wurmlochknoten im Manticore System vermuten, setzt man dort alles daran, sich des Sternensystems zu ermächtigen und es notfalls auch mit Gewalt unter Kontrolle zu bringen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, setzt die Corporation Agenten ein, die vorsichtig mit der Erkundung des Manticore System beginnen. So will man die Position des Wurmlochknotens und die Stärke der manticoranischen Raumabwehr erkunden. Der zweite Schritt besteht darin, eine überlegene Söldnerarmee anzuheuern, um dann mit der Invasion des ahnungslosen Sternenreiches zu beginnen.

Während sich das Unheil bereits mit Riesenschritten nähert, streiten sich auf Manticore die Politiker und Militärs nach wie vor munter weiter. Die einen befürworten einen Ausbau der Flotte, die anderen möchten sie statt dessen lieber ganz abschaffen und die finanziellen Mittel und wirtschaftlichen Ressourcen statt dessen lieber in den Ausbau des MPARS (Manticoran Patrol und Rescue Service) investieren, einer eher zivilen Einrichtung, die als Rettungsdienst vorgesehen ist, aber auch militärische Aufgaben übernehmen soll.

Als dann die Söldnerarmee in das Sternensystem einfällt, liegt es an Leuten wie Travis Long, Charles Townsend oder Lorelei Osterman das Schlimmste zu verhindern.

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Auch im zweiten Band seiner Manticore Ascendant Reihe lassen es David Weber und seine Co-Autoren wieder mächtig krachen. Sogar mehr noch als im Vorgängerband, denn dieses Mal müssen sich Travis und seine Kameraden nicht gegen irgendwelche banalen Raumpiraten zur Wehr setzen, sondern gegen eine hervorragend ausgerüstete und überlegene Söldnerarmee. Es sind also jede Menge Gelegenheiten und genug Spielraum vorhanden, damit Weber, Pope und Zahn zur Höchstform auflaufen können.

Während im ersten Band noch die politischen Intrigenspiele ausführlich erörtert wurden, tritt nun der militärische Konflikt eindeutig in den Vordergrund, durchsetzt von den Agententätigkeiten der Axelrod Mitarbeiter. Damit ist Der Aufstieg Manticores: Ruf zu den Waffen (OT: A call to arms – Book II of Manticore Ascendant) eindeutig der spannendere, rasantere und actionreichere von den beiden bisher erschienenen Romanen aus der Reihe.

Das es natürlich auch Kritikpunkte gibt ist vermutlich schon zu erahnen. Wie sich die schlecht ausgerüstete und über das ganze Sonnensystem verstreute Flotte von Manticore gegen die überlegene Söldnerarmee zur Wehr setzt und diese in die Knie zwingt, liest sich oftmals etwas unglaubwürdig. Insbesondere wenn man bedenkt, dass der Chef der Söldner als ein erfahrener, mit allen Wassern gewaschener und sich in unzähligen Schlachten bewährter Kriegsherr beschrieben wird. Das er im Kampf gegen Manticore zu einem unfähigen Volldeppen mutiert, ist daher nur schwer nachvollziehbar.

Dem chinesischen General und Militärhistoriker Sunzi (500 vor Christus) wird der Ausspruch „Man kann wissen wie man siegt, ohne fähig zu sein, es zu tun“ zugeschrieben. Damit charakterisiert er den Söldneradmiral Gensonne einfach perfekt. Das es in einem Krieg aber nicht nur auf Strategie und Taktik ankommt, sondern auch der Faktor Glück eine große Rolle spielt, zeigt sich ebenfalls. Denn Glück ist das, was die Manticoraner im Überfluss zu haben scheinen. Und wie es zudem in jedem Krieg vorkommt, werden die großen Schlachten oftmals nicht von irgendwelchen Strategen entschieden, sondern vielmehr von dem kleinen Soldaten an der Front, der mit Tapferkeit, Opferbereitschaft, Köpfchen und dem soeben zitiertem Glück, die Schlacht entscheidet. Von dieser Art von Soldaten gibt es auch im vorliegenden Buch mehr als genug.

Es wäre interessant zu erfahren, für welche Passagen welcher Autor vorantwortlich gewesen ist. Das Buch liest sich wie aus einem Guss, unterschiedliche Schreibstile sind von mir nicht auszumachen. Allen Autoren gelingt es keine Langeweile aufkommen zu lassen, die Story hat mich durchgehend gefesselt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und nicht allzu technisch ausgelegt. Die vielen einzelnen Handlungsebenen sorgen zudem für jede Menge Abwechslung, beleuchten die Geschichte von jeder Seite und lassen alle kriegführenden Parteien zu Wort kommen.

Eine Vielzahl der Charaktere kennt man bereits aus dem Vorgängerbuch. Das Hauptaugenmerk liegt diesmal nicht alleine auf Travis Long, sondern verteilt sich auf viele Schultern, was vermutlich mit ein Grund dafür ist, dass die Charaktere recht oberflächlich ausgearbeitet und austauschbar sind. Man gewinnt keine wirkliche Beziehung zu den Personen, denen oftmals auch keine lange Lebensdauer beschert ist. Man nimmt sie nicht als eigenständige Charaktere wahr, sondern eher als Namen, die zu den Funktionen gehören, die sie an Bord eines Raumschiffes ausüben (Steuermann, Funker, Techniker), sonst aber für die Handlung völlig unbedeutend sind.

Obwohl das Personenverzeichnis am Ende des Buches wieder einmal recht üppig ausfällt, sollte man sich dadurch nicht entmutigen lassen. Die drei Autoren listen einfach jeden Namen auf, der irgendwo einmal im Buch erwähnt wird, den man sich aber nun wirklich nicht merken muss. Zudem gibt es zu vielen Personen auch gleich zwei Einträge (eigentlicher Name / offizieller Titel). Dadurch wirkt alles recht aufgebläht und unübersichtlich, ist aber im Grunde genommen nur halb so schlimm. Hilfreicher wäre es gewesen, die Personen nicht alphabetisch aufzulisten, sondern statt dessen nach Raumschiffen geordnet. Das wäre erhelbich übersichtlicher.

Fazit
Mir gefält das Prequel zu der Honor Harrington Reihe ausgesprochen gut. Es ist actionreich, unterhaltsam und führt den Leser in einen gut ausgearbeiteten Kosmos. Selbst die politischen Ränkespiele lesen sich für mich sehr unterhaltsam und interessant. Man merkt David Weber einfach an, dass er Politikwissenschaft studiert hat und sich für Militärgeschichte interessiert. Ich freue mich schon ungemein auf den dritten Band der Reihe, A Call to Vengeance, der zur Zeit aber noch nicht übersetzt wurde.
 


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