William Lindsay Gresham
Nightmare Alley
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»Nightmare Alley« von William Lindsay Gresham
Stan Carlisle arbeitet in einem Wanderzirkus. Schnell findet der junge Mann Geschmack an diesem Leben und vor allem daran, nichts ahnenden Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Stan lernt von den Besten und ist bald einer der Besten. Als der Große Stanton macht er jagt auf das Vermögen von gutbetuchten Menschen, die auf der Suche nach Vergebung sind.
William Lindsay Gresham versteht es, mit den Sehnsüchten, Hoffnungen und Träumen seiner Protagonisten zu spielen . Amerika befindet sich im Aufschwung, das Geld sitzt locker und jeder will es haben. Der Beginn des Buches, ist eher altmodisch gehalten: Ein Wanderzirkus mit seiner Kuriositätensammlung und Freak-Show. Während die einen begeistert sind und sich blenden lassen, wollen die anderen etwas Neues. Alt und abgegriffen sind die meisten Attraktionen und das versteht Stan; Denn auch ihn faszinieren sie - zu erst. Aber Stan ist jung und hat den Finger am Puls des Lebens. Ihm ist schnell klar, dass etwas Neues her muss, um die Massen zu begeistern.
Die Entwicklung von Stan Carlisle zu der Große Stanton fand ich ereignisreich. Mal plätscherte es dahin, nahm Fahrt auf, ging über Umwege, um endlich ans - vermeintliche - Ziel zu kommen. William Lindsay Greshams beschrieb die Entwicklung des jungen Mannes eng an die Entwicklung Amerikas geknüpft. Aufschwung, Hoffnung, Wunder, Umbruch und immer in Bewegung. Die seelische Entwicklung hingegen empfand ich düster, ja richtig gehend dunkel und beklemmend. Während Stans Anfangszeiten im Wanderzirkus noch lebendig, lebensbejahend und packend waren, wurde es danach immer düsterer. Für mich fehlte das Leben, die Spannung und ich tat mir schwer, der Handlung zu folgen. Oder eher, Stan zu folgen. Denn er war stets auf der Jagd und von Unruhe getrieben. Hat er ein Ziel erreicht, ist dieses schnell langweilig und er greift nach einem anderen Stern.
Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass der Autor sich verzettelte und selber die Richtung verloren hatte. Vielleicht war das der Entwicklung seines Protagonisten geschuldet, der sich auch immer mehr verlor. Je mehr er schaffte, desto unglücklicher wurde Stan. Während er Geister beschwor, ging sein eigener verloren.
Mein Fazit
Selten habe ich ein Buch mit so wenig Farbe gelesen. Die Handlung tobt und trotzdem wirkt alles auf mich farblos und schwarz.