Die Archeologin Hannah Peters, ihr Mann John und ihre Tochter Leni sind endlich zur Ruhe gekommen. In Griechenland führen sie eine Ausgrabung durch und erholen sich von den Strapazen und Aufregungen ihres letzten Falles. Doch die Ruhe währt nicht lange, denn ihr Freund und Förderer Norman Stromberg schickt die Familie nach Syrien, mitten in das Kriegsgebiet des IS, um Professor Ahmad Hammadi von der Universität Bagdad zu unterstützen. Als sie dort ankommen, sind er und sein Sohn Hasan tot und die Ausgrabungsstätte liegt verlassen vor ihnen. Da sowohl die US-Regierung, als auch der IS jagt auf sie machen, bleibt nur eine Möglichkeit: Sie nutzen den Eingang in die Unterwelt und stehen vor dem wohl größten Abenteuer ihres Lebens.

Das Cover zeigt die Ausgrabungsstätte in Syrien. Ein kleiner, sehr kleiner Eingang und die unglaubliche Dimension, die das Bauwerk in die Erde führt. Auf den ersten Blick ist dies nicht ganz ersichtlich und ich musste mir wirklich Zeit nehmen, um das Bild mit dem Inhalt des Buches in einen Kontext zu bringen, aber dann erschlossen sich mir immer mehr kleinere und größere Geheimnisse, fast wie bei einem Wimmelbild. Ich finde es sehr gut zu dem Buch und dessen Inhalt gewählt. Zusammen mit dem Klapptext macht es neugierig auf Thiemeyers neues Werk und auch während des Lesens offenbart und erklärt sich die Abbildung immer mehr. Einfach toll!

Thomas Thiemeyer schreibt packende, mitreißende und authentische Abenteuerromane. Stets fesselt er mich mit seiner Handlung und so war ich natürlich mehr als gespannt auf sein neues Werk! Diesmal spielt es in einem der umkämpftesten Krisenherde unserer Welt, in Syrien, nahe des Iraks. Der IS, die Allmacht USA und verstreute Splittergruppen, Einzelkämpfer, Einheimische und viele mehr, lässt der Autor zu Wort kommen, so dass er eine mehr als glaubwürdige Atmosphäre erschafft, die mich teilweise zweifeln lassen, wie viel Wahrheitsgehalt wirklich in seinem Buch steckt. Genau kann ich das nicht beschreiben, aber mitten im Lesefluss, als ich ganz tief abgetaucht war, schreckte ich plötzlich hoch und dachte bei mir: Ja, solche Festungen mitten im Gebirge nutzt der IS tatsächlich, Ausgrabungsstätten gibt es dort auch, die Wiege der Menschheit und was ist Trauriges daraus geworden. Wo hört die Wahrheit auf, wo beginnt die Fiktion Thiemeyers? Wunderbar, wie er mal wieder mit mir spielte und mich zum Nachdenken anregte. Ich mag so was sehr! Nicht nur Unterhaltung, sondern auch Realität. Dazu spannt er wie gewohnt einen straffen Spannungsbogen, der leider zum Schluss einen kleinen Durchhänger hat.

Auch mit Thiemeyers Protagonisten konnte ich mich sehr schnell anfreunden. Sie wirken lebendig auf mich und ich konnte mich stets in sie und ihre Handlungen hineinversetzen. Dabei lässt meiner Meinung nach der Autor gar nicht so tiefe Einblicke in das Seelenleben seiner Protagonisten zu, was mir sehr gut gefiel. Denn ich wollte immerhin einen Abenteuerroman lesen und da würden mich tiefgreifende Emotionen stören. Trotzdem wirken sie bei weitem nicht oberflächlich oder nichtssagend!
Ich kann und möchte mich nicht festlegen, wer von den Personen mir am besten gefallen hat. In diesem Buch hatte ich keinen Lieblingshelden, der mich durch die Geschichte lotste. Mal begleitete ich Hannah Peters, die mir aus anderen Werken Thiemeyers noch vertraut und als bodenständige, taffe Frau bekannt war, mal lieber ihre außergewöhnliche Tochter Leni, die mit ihren vier Jahren nicht nur überdurchschnittlich intelligent, sondern auch emotional auf einem anderen Level ist und dann hing ich mich an den Millionär Norman Stromberg, der die Ausgrabung finanzierte und diesmal ganz auf einem Egotrip war, was mich überraschte.

Mein Fazit

Tolle Charaktere, die in eine spektakuläre Handlung eingebettet sind! Absolut lesenswert!