Laura Bickle
Feuersturm
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»Feuersturm« von Laura Bickle
Anya Kalinczyk ist hauptberuflich Brandermittlerin bei der Feuerwehr. Gerne wird sie zu besonderen Bränden gerufen, die auf den ersten Blick etwas undurchsichtig wirken. So auch in diesem Fall. Keiner traut es sich auszusprechen, scheint es sich doch um menschliche Selbstentzündung zu handeln. Ein Ding der Unmöglichkeit. Doch hier kommt Anyas zweiter Job ins Spiel. Denn sie arbeitet für die DAGR - die Detroit Area Ghost Reserchers - die sich mit Geistern und mystischen Phänomenen beschäftigen. Schnell wird klar, dass eine Sektenführerin ihre Finger im Spiel hat. Sie will nicht nur die Menschheit beherrschen, sondern auch gleich die Hölle mit. Doch sie hat die Rechnung ohne Anya und ihren Salamander Sparky gemacht.
Das Cover zeigt Anya . Ihr Kopf, viel mehr ihre Haare gehen von schwarz in lodernde Flammen über, was mir sehr gut gefällt. Unter ihr ist ein Teil einer Stadt abgebildet, die droht, von den Flammen verschlungen zu werden. Ich finde es sehr gut zu Titel und Inhalt des Buches gewählt, da es das Feuer, also Anyas Element widerspiegelt.
Laura Bickle schafft es, mich sofort in ihren Bann zu ziehen. Gekonnt baut sie Spannung auf und kreiert eine interessante Geschichte, die zwischen Realität und Mystik schwankt. Nichts ist ganz greifbar und trotzdem wirkt es authentisch. Durch ihren eher schnellen Schreibstil, lässt sie wenig Zeit für Überlegungen und peitscht von einem Abenteuer zum nächsten. Ich liebe Handlungen, die mich dermaßen gefangen nehmen und wie ein Film vor meinem inneren Auge ablaufen.
Besonders gut hat mir gefallen, dass man nicht unbedingt Teil eins kennen braucht, um diesen Teil zu verstehen. Natürlich sind die Zusammenhänge und die Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren dann etwas deutlicher, aber ein Muss ist es eben nicht.
Die eigentlich Handlung finde ich sehr gelungen. Anya ist auf der Spur einer merkwürdigen Brandserie, die immer mehr Opfer fordert, die sich quasi selbst entzünden. Doch das ist nur, was offensichtlich ist. Denn eine Sektenanführerin schmiedet einen brutalen Plan. Sie will die Menschheit und die Welt der Geister beherrschen. Der Kampf dieser beiden außergewöhnlichen Charaktere wird von Bickle packend, interessant, aber stellenweise auch lustig geschildert.
Toll fand ich, wie die einzelnen, doch sehr unterschiedlichen Charaktere miteinander agieren. Jeder passt sehr gut zu dem anderen, wodurch ein interessantes Konstrukt von der Autorin aufgebaut wird. Wo der eine unbeherrscht und draufgängerisch ist, zögert der andere. Wie ein Puzzle greifen die einzelnen Teile in einander und bilden ein wunderbares Gesamtbild.
Im Vordergrund steht Anya Kalinczyk, Brandermittlerin und Mitglied der DAGR. Durch ihren ständigen Begleiter, das Elementarwesen Sparky, hält sie sich von Beziehungen fern. Brian, ein Mitglied ihres Teams, lässt Anya jedoch nicht entkommen und kämpft für ihre Liebe. Ich finde, dass die kleine Liebesgeschichte am Rande, dem Buch Tiefgang gibt und es nicht oberflächlich wirkt. Natürlich fand ich die Geister und auch die Anyas Freundin Katie die Hexe am besten. Viele Vorurteil werden bedient, aber zugleich auch wieder aus den Angeln gehoben. Eine wirklich gelungene Mischung, die das Lesen zu einem wahren Vergnügen machte.
Mein Fazit
Eine gelungene Fortsetzung! Ich hoffe, dass noch ein weiterer Teil erscheinen wird.