Brent Weeks Die Licht-Trilogie 1
Schwarzes Prisma
Buchlisten
»Schwarzes Prisma« (Die Licht-Trilogie 1) von Brent Weeks
Sein Leben - eine Lüge! Seine Macht - geraubt! Das geehrte Prisma Gavin Guile hat nocht fünf Jahre seine Lebenslüge ins Reine zu bringen - fünf große Ziele zu erreichen. Allein durch seine magischen Fähigkeiten, seine Intelligenz und seine Überzeugunskraft wird der unsichere Friede im Reich bewahrt - doch ist dies wirklich so? Als jedoch der unschuldige Junge Kip auftaucht, muss Gavin eine schwere Entscheidung treffen. Nimmt er ihn als seinen Bastard an, so könnte es passieren, das seine Lebenslüge zu früh offenbart wird und das reich ins Unglück stürzt. Kann er diesen Preis bezahlen um sein einziges Kind zu retten?
Mit "Schwarzes Prisma" entführt uns Brent Weeks in den ersten Teil seiner Lichttriologie und somit in die Welt des Prismas Gavin. Dieser ist das erste Prisma, welches einen Kampf gegen einen anderen Kandidaten führen mußte um als wahres Prisma zu herrschen. Denn sonst gibt es in jeder Generation nur ein Prisma. Sein jüngerer Bruder Dazen hatte ebenfalls die Macht und es gab einen gewaltigen Krieg unter dessen Folgen das Volk nun Jahre später immer noch leidet. Gavin versucht nun den Schaden, den seine Familie heraufbeschworen hat zu mildern und zu revidieren. Doch verheimlicht er ein schreckliches Geheimnis, welches die Welt auf den Kopf stellen würde. Als nun sein vermeintlicher Bastard Kip entdeckt wird, muss er sich entscheiden, ob seine Lebenslüge jetzt schon offenbart werden kann. Er nimmt den Jungen in die Chromieria auf. Kip, der seine Mutter in den jüngsten Folgen des Krieges der Prismen verloren hat, muss sich nun also mit einem berühmten Vater, von dem er nichts gewußt hat arrangieren und wird für einigen Wirbel sorgen. Zumal er nicht gerade der ideale Sohn ist. Seine Macht offenbart sich erst langsam und sein Äußeres ist das eines fetten Jungen, der sein Leben bisher ungeliebt verbracht hat und als unterstes Glied der Nahrungskette. Sein Selbstwertgefühl ist in keiner Weise ausgeprägt. Doch um sich zu beweisen, riskiert er alles und versucht sich in der Chromeria einzuleben. Dies wird jedoch erschwert, als er seinen Vater auf einer Mission begleiten muss, in der es um die Bekämpfung der Farbwichte geht - Menschen, die die Macht zu sehr ausgereizt haben und deren Augenfarbe, die Iris gesprengt hat und nun von ihrer Farbe besessen sind und oftmals nicht mehr Herr ihrer Sinne. Wird Kip sich bewähren können?
Das Buch "Schwarzes Prisma" enthält viele spannende Wendungen, über die ich jetzt nicht im Einzelnen sprechen möchte, da sie sonst zu viel des Geschehens vorwegnehmen würden. Ich kann nur sagen, das der Leser hier auch geisitig etwas gefordert wird und Brent Weeks ein Szenario erschaffen hat, das mich wahrlich mit sich gerissen hat. Allein die Idee der Macht, der Brechung von Licht und Nutzung der verschiedenen Spektren hat mich schon für ihn gewonnen. Gavin als Prisma kann jegliches Lichtspektrum wandeln, während alle anderen nur einzelne Spektrumsfarben bis einige Farbspektren wandeln können. Jedoch ist das Leben der "Wandler" begrenzt. Mit jedem Wandel ändert sich ihre Irisfarbe mehr und wenn ihre Irisfarbe in das weiß des Auges dringt, werden sie zu Farbwichten. Um dieses zu verhindern, unterwerfen sich Wandler, die kurz davor sind, der jährlichen Befreiung, einer Zeremonie, in der sie vor ihrem Gott für ihre Taten geehrt werden und sich nach der Segenssprechung vom Prisma töten lassen. Wirklich eine interessante Idee.
Zu den Charakteren kann ich Folgendes sagen:
Gavin ist ein Mensch, der versucht die Welt in Ordnung zu bringen und dafür auch vor einem riesigen Lügenkonstrukt nicht zurückschreckt, das sein Leben in den Festen erschüttert und sein früheres Ich in den Schatten rücken lässt. Er hat hehere Ziele, wird jedoch auch immer von seinem Gewissen geplagt. Andererseits erscheint er hier als Mensch, der Spaß am Leben hat, sehr kreativ ist und eine gewisse Situationskomik beherrscht.
Kip ist als vermeintlicher Bastard ein sehr skuriller Charakter. Er ist - ganz anders als das durchtrainierte Prisma - ein kleiner, fetter Junge, der dank seiner Mutter keinerlei Selbstwertgefühl hat und sich daher selber aufgibt. Als er seine Macht entdeckt und von Gavin aufgenommen wird, versucht er seinen Weg in dieser Welt zu finden und seinem Vater zu gefallen. Um die Liebe von Gavin zu retten, würde er sogar sich selber opfern. Dieser Charakter war mir persönlich ziemlich angenehm, manchmal jedoch zu naiv und impulsiv in seiner Handlungsweise.
Kariss ist eine Schwarzgardistin und die ehemalige Verlobte des Prismas. Sie selbst kann ihre Gefühle für Gavin auf Grund von früheren Geschehnissen nicht klar definieren. Ansonsten ist sie eine mächtige grün-rot Wandlerin, die im Dienste der Chromeria zu allererst der Weißen, der Gegenmacht zu Gavin dient und danach für den Schutz des Prismas zuständig ist. Auch sie spielte eine große Rolle im Krieg der Prismen, den so manchem aus dem Volk wurde sie als Streitpunkt der Brüder präsentiert. Auch sie hat ihre Geheimnisse, die sich erst im Laufe des Buches enthüllen werden. Auf jeden Fall ist sie ein durchsetzungsfähiger, gerader Charakter, der gerade dadurch sehr interessant für mich ist.
Aviana ist die Tochter des Generals Corvan Danavis, der Dazen gegen Gavin unterstützte. In der Chromieria findet sie sich nicht zurecht und sieht diese als korruptes Unternehmen an. Sie ist ein Charakter, der sehr schlau ist, jedoch durch die Umstände leicht korrupiert werden kann. Da sie zusammen mit Kip aufgewachsen ist, nimmt sie sich des Jungen auf Wunsch des Prismas als Lehrerin an und versucht ihn vor den Geschehnissen zu beschützen. Für welche Seite sie sich letzentlich jedoch entscheiden wird, bleibt offen.
Corvan Danavis teilt ein riesiges Geheimnis mit Gavin und dessen Bruder Dazen. Als großer Verlierer aus dem Prismenkrieg, ist er dennoch als General von Gavin angesehen und bekommt hier eine ganz besondere Rolle.
Dazen ist der jüngere Bruder Gavins. Er ist ebenso ein Prisma und hat in dem Prismenkrieg versucht als wahres Prisma an die Stelle seines Bruders zu treten. Dies hat zu viel leid geführt.
Alles in Allem bekommt der Leser mit "Schwarzes Prisma" einen gelungen und sehr vielfältigen Einstieg in die Lichttrilogie von Brent Weeks. Er entführt uns in eine Fantasywelt, in der Menschen das Lichtspektrum nutzen können und verschiedene Dingen aus der Brechung von Licht wandeln können. In eine zerrütete Welt, die dank des Prismas langsam wieder in klare Grenzen gelangt. Eine Welt, die einer großen Lüge unterliegt. Ein Buch, welches ich jedem Leser, der die Vielfalt an Ideen in einem Buch liebt und auch gerne ein Mal um Ecken denkt. Eine Geschichte gewürzt durch viele unterschiedliche Charaktere, die einen das Geschehen aus verschiedensten Perspektiven näher bringen.