Tobias O. Meißner
Klingenfieber
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»Klingenfieber« von Tobias O. Meißner
Die Klingentänzerin Erenis ist eine Meisterschülerin der Kriegskunst. Getrieben von einer rastlosen Raserei, fordert sie in jedem Dorf, in das sie kommt, den stärksten Mann zum Duell. Doch ist ihre Intension nicht der Sieg sondern der Tod des Mannes, der sich selbst als einer Frau überlegen betrachtet.. Auf ihrer Reise begegnet ihr ein Junge, der fasziniert von ihren Taten zu ihrem Schatten wird und zudem begegnet ihr ein Funke ihrer Vergangenheit, der ihre Besessenheit in andere Bahnen zu lenken versteht.
Tobias O. Meissner bietet dem Leser mit "Klingenfieber" einen Fantasyroman an, in dem es um die Klingentänzerin Erenis und ihren Kampfeswahn geht. Ebenso handelt der Roman von einem halbstarken Jungen, der über den Tellerand seines Dorfes hinaus schauen will und erkennen muss, dass nicht alles an der Ruhe seines Dorfes zu verachten war. Während Erenis sich ihren eigenen Dämonen stellen muss, muss der Junge zum Manne reifen und seinen wahren Weg im Leben finden.
Meine Meinung zu dem Buch ist ziemlich durchwachsen. Die Kriegerin Erenis wirft gleich zu Anfang viele Fragen im Kopf des Lesers auf. Wieso fordert sie den stärksten Mann in jedem Dorf heraus und dies nicht für den Sieg, sondern um ihn zu töten? Warum ist ihr Männerhass dermaßen groß? Wieso gibt es angeblich nur noch eine Klingentänzerin und was ist überhaupt eine Klingentänzerin? Diese Dinge werden erst im späteren Geschehen langsam aufgedeckt, während man Erenis und den Jungen von Dorf zu Dorf und Kampf zu Kampf folgt. Als dann nun wirklich die Vergangenheit der Kriegerin erläutert wird und auf die Gegenwart trifft, wird zwar das Verhalten der Kriegerin etwas nachvollziehbarer, aber alles in Allem blieb mir der Charakter zu Festgefahren im Verhalten. Für einen Leser, der es liebt eine Aneinanderreihung von Kampfszenen zu verfolgen mit kleinen Zwischenspielen von anderem Geschehen, wie der erstmaligen Verliebtheit des Jungen in die Amazone und die vielen Ablehnung und schließlich der Erkenntnis, das Töten und Kampfgeschick, sowie Aussehen nicht die wahren Kriterien sein können, mag das Buch gelungen sein. Mich hat es jedoch nicht wirklich fesseln können. Zu viele Ecken und Kanten sind in dem Geschehen enthalten und zu wenig wirklich realistische Verhaltensweisen sind mir in diesem Vorgekommen. Somit muss ich leider zu einem eher ungünstigen Urteil kommen.
Alles in Allem bietet "Klingenfieber" von Tobias O. Meissner dem Leser einen kämpferischen Fantasyroman, in dem es leider nicht großartig um mehr als eine Aneinanderreihung von kleinen Zweikämpfen gibt, gefüttert mit ein wenig Hintergrundgeschichte der Klingentänzerin und gewürzt mit der Entwicklung eines Jungen zum Mann. Das Fazit was der Leser aus dem Geschehen entnehmen kann ist, dass die vorgeprägten Handlungsweisen nicht zwingend auf ewig Bindend sind und jeder seinen Weg selbst wählen muss.