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Scott Thomas

Violet

  • Autor:Scott Thomas
  • Titel: Violet
  • Serie:
  • Genre:Horror
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne Verlag
  • Datum:14 Juni 2021
  • Preis:14.99 EUR

 
»Violet« von Scott Thomas


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3)

 
 
Nach dem Tod ihres Ehemanns will Kris mit ihrer kleinen Tochter Sadie in Ruhe Kraft tanken und zurück zu sich selber finden. Die beiden fahren zu dem Ferienhaus von Kris' Eltern. Malerisch gelegen an einem See, durfte Kris dort unbeschwerte Sommer erleben. Genau das, wünscht sie sich für ihre Tochter, damit sie den Tod des Vaters besser verarbeiten kann. Die Stille scheint den beiden gut zu tun. Während Kris das alte Haus auf Vordermann bringt, spielt Sadie vor sich hin. Doch ist die plötzliche Fröhlichkeit erschreckend. Und hört Kris nicht zwei Kinder lachen?

Das Cover ist in blutrot und schwarz gehalten. Es zeigt die kleine Sadie, die am Ufer eines Sees steht und ins Wasser blickt. Nicht nur Sadie spiegelt sich in dem Wasser, sondern ein zweites Mädchen ist an ihrer Seite. Das Bild ist sehr unheimlich und verursacht zusammen mit dem Klapptext bei mir eine Gänsehaut. Genau mein Genre!

Scott Thomas ist ein absolut begnadeter Horrorroman-Autor! Der Spannungsaufbau ist stets zum Nägelkauen und zum Nächte durchlesen! Doch diese Energie geladene Spannung suchte ich in Violet leider vergeblich. In meinen Augen versprach der Klapptext einen unheimlichen Horror, den ich zwischen den Buchdeckeln leider vergeblich suchte. Die gesamte Handlung spielt auf einem eher ruhigen Pegel, der entspannt vor sich hin plätschert und nur wenige Höhen und Tiefen vorweisen kann. Die Atmosphäre ist zwar durchweg düster, aber nicht Angst einflößend oder gruselig. Auch wenn Kris in ihrer Kindheit und Sadie jetzt, eine imaginäre Freundin haben, die beide Violet nennen und erschreckenderweise sogar die gleiche Unperson zu sein scheint. Imaginäre Freunde finde ich sehr unheimlich und kann das absolut nicht nachvollziehen, auch wenn dies anscheinend normal zu sein scheint.

Eine Mutter sucht mit ihrem Kind Trost in einem Haus am See, an das sie schöne Kindheitserinnerungen knüpft. Doch nicht nur schöne Erinnerungen geistern durch das Haus, sondern auch der Tod scheint ein Dauergast zu sein und seine Spuren zwischen den Wänden hinter lassen zu haben. Kris' Mutter ist in diesem Haus an Krebs gestorben und das Sterben war nicht einfach für sie; und für ihre Angehörigen. Doch Kris verdrängte die tragischen Erinnerungen, bis sie das Haus erneut betrat. Statt eines Horrorromans, erwartete mich die tragische Familiengeschichte von Kris, mit der sie heute noch zu kämpfen hat. In ihrem Schmerz scheint ihr Kind etwas in den Hintergrund zu treten, auch wenn Sadie mit dem Verlust ihres Vaters zu kämpfen hat. Ein innerer Horror um Verlust, Schmerz und die Aufarbeitung von Trauer nimmt seinen Lauf.

Mir persönlich fehlten die schaurigen Momente. Hier und da blitzen sie zwar auf, als Geistergeschichte würde ich das Buch jedoch nicht bezeichnen. Außer man nimmt die "üblichen" Geister, die jeden plagen mit unter diese Kategorie. Denn die Aufarbeitung von Verlust, egal ob durch Tod oder durch das Verlassen werden, quälen jeden und es war eine Tortur, mich gemeinsam mit Sadie und Kris da durch zu quälen. Obwohl die kurzen Einspieler von Sadie das Buch wenigstens etwas am Leben erhalten haben.

Mein Fazit

Ich hatte mir eindeutig mehr von dem Buch versprochen und bin enttäuscht. Als Kurzgeschichte wäre es bestimmt der Knaller gewesen, als Buch zu zäh und zu langatmig.
 


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