Niven, Larry / Colebatch, Hal / Lamb, J. / Chafe, P. / James, W. Die Kzin-Kriege 8
Katz und Maus
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»Katz und Maus« (Die Kzin-Kriege 8) von Niven, Larry / Colebatch, Hal / Lamb, J. / Chafe, P. / James, W.
Zuerst einmal muss man erwähnen, dass es sich bei dem Buch um Kurzgeschichten handelt und nicht um eine durchgängige Geschichte. Also ist es eigentlich etwas mühsam den Inhalt des Buches wiederzugeben, da man gleich mehrere Geschichten zusammenfassen muss.
Die erste Geschichte handelt davon, dass die Menschen fünf Kzinti gefangen genommen haben und dass einer von Ihnen, der Telepath, verhört wird und dieser die Geschichte seiner Gefangenname, sein loskommen von der Telepathendroge und seine Gefangenschaft mit den vier Kzin der Kriegerkaste, sowie deren Fluchtpläne, erzählt. Damit er mit den Menschen kooperiert verlangt er einen Namen, welcher ihm in der Gesellschaft der Kzin nie gegeben worden wäre, da die Telepathen in deren Rangordnung an ziemlich unterster Stelle stehen. Deshalb sind gerade die Telepathen jene Kaste, die am ehesten mit den Menschen kooperiert, da diese eine Chance sehen, in einer toleranteren Umgebung weiterleben zu können. Sehr anschaulich werden hier die Gefühle des Telepathen dargelegt und wie er am Anfang mit sich selbst im Zwiespalt war.
Die zweite Geschichte erzählt von der Jagd und Gefangenname von Menschen durch die Kzin, dass sie als Futter für die Kzin dienen und von der Befreiung der Menschen durch einen Telepathen und deren Flucht. Wie bereits in der ersten Geschichte erhofft sich der Telepath ein Leben in einer toleranteren Gesellschaft und ein Leben als Individuum welches nicht andauernd von den höherstehenden Kzin unterdrückt wird. Hier erfahren wir mehr von den Gefühlen der Kzin und dass es zumindest auf der telepathischen Ebene sehr wohl zu einer Art Wesensverwandtschaft zwischen Menschen und Kzin kommen kann.
Die dritte Geschichte handelt von der Versklavung einer Nahrungsautomatenprogrammiererin deren Schiff aufgebracht wurde und die gesamte Mannschaft als Futter für die Kzin diente nur Sie nicht, da sie die einzige war, die die Automaten auf die Bedürfnisse der Kzin umprogrammieren konnte. Und wie sie mit ihrem Wissen die Kzin besiegte. Sehr anschaulich war dabei die Veränderung ihres selbst von einem friedfertigen Menschen in ein aggressives Wesen, beschrieben.
In der vierten Geschichte erfahren wir wie die Kzin das erste mal mit der tödlichen Technologie von Plasmawaffen in Berührung kommen. Denn die Kzin wurden von einer fremden Spezies unterrichtet und haben dies nicht selbst entwickelt. Sehr anschaulich wird uns in dieser Erzählung einmal etwas mehr von der Lebensweise und der Denkensart der Kzin nähergebracht. Für mich eigentlich die beste der fünf Geschichten.
In der letzten Geschichte lesen wir, wie ein friedfertiger Kolonist in die Gefangenschaft der Kzin gerät. Sein Überlebenskampf in der Sklaverei, von seiner Flucht, und wie er sich, durch die Umstände geprägt, von einer lammfrommen Seele in einen alles entschlossenen Kämpfer verwandelt, für den es eigentlich nur mehr um den Sieg oder um den Tod geht. Ähnlich der Wesensart der Kzin.
Für einen Einsteiger in das Ringweltuniversum und die Kzin-Kriege ist dieses Buch ein ausgezeichneter Ansatzpunkt, da kein Vorwissen über die anderen Bücher vorausgesetzt wird. Die fünf Geschichten sind über den kompletten Zeitraum der Kzin-Kriege verteilt und es wird auch der Beginn des Aufstieges der Kzin zu einer technologisch hochstehenden Rasse erzählt. Des weiteren lernt man sehr gut die Wesensarten der Kzin und der inzwischen friedliebenden Menschen kennen. Wenn man allerdings ein eher sensibler Charakter ist, dann sollte man über die Stellen wo die Menschen als Futter dienen, oder wo beschrieben wird, wie die Kzin im Vakuum zerplatzen und zerfetzt werden hinweglesen. Auch die psychischen und physischen Leiden, sowohl der Menschen als auch der Kzin-Telepathen sind plastisch beschrieben und man kann sich sehr gut in die beschriebenen Figuren hineinversetzen. Angst, Schrecken und Leid sind nahezu greifbar, die Erleichterung bei der Rettung und über das Überleben so realitätsnahe, aber auch dermaßen fesselnd beschrieben, dass man am liebsten gar nicht aufhören würde zu lesen. Ansonsten kann ich nur sagen, dass sich der Roman sehr gut in den Zyklus einfügt, ausgezeichnet geschrieben ist, und dass der Roman Lust auf Mehr verspricht. Das einzig wirklich negative was ich gefunden habe ist, dass nicht sofort ersichtlich ist, dass es sich um Kurzgeschichten handelt. Es ist weder ein Index am Anfang des Buches angegeben noch aus der Inhaltsangabe bei der ist nur ein Auszug aus der ersten Geschichte ersichtlich, und diese ist auch die kürzeste mit gerade mal 18 Seiten.
Da das Buch für mich einen überzeugenden Eindruck hinterlassen hat, nur die Darstellung der Schrecken ein bisschen zu genau beschrieben ist, und ich im großen und ganzen, bis auf die Inhaltsangabe des Buches höchst zufrieden bin, gebe ich diesem Buch auf einer Skala von 1 - 10 eine 9. Wie bereits erwähnt ein guter Einstieg ins Ringweltuniversum und in die Kzin-Kriege. Und ein absolutes Muss für jeden Fan des Ringwelt-Universums.