Mira Grant Newsflesh-Trilogy 1
Feed. Viruszone
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»Feed. Viruszone« (Newsflesh-Trilogy 1) von Mira Grant
Die Blogger Shaun und Georgina Mason und Georgette Marie Meissonier , genannt Buffy, wähnen sich am Ziel ihrer Träume, denn sie dürfen den Präsidentschaftskandidaten Senator Peter Ryman auf seiner Wahlkampftour hautnah begleiten. Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen, denn die Reise führt sie durch das von Zombies verseuchte Amerika. Ständige Angst, ewige Bluttest und Neider begleiten ihren Weg. Als sich dann auch noch ein Attentat ereigent, stellt sich den jungen Bloggern die Frage, ob sie das Richtig tun. Doch Georgia ist auf der Suche nach der Wahrheit und will ihren Weg um keinen Preis der Welt verlassen. Doch wie hoch der Preis wirklich sein wird, ahnen die drei nicht.
Das Cover zeigt eine graue, heruntergekommene Wand , auf der der Titel und ein merkwürdiges Zeichen in blutroter Schrift prangt. Ich liebe minimalistische Cover, doch hier fand ich es schlecht gewählt. Das Grau symbolisiert für mich eine Mischung aus Trauer, Angst und Dunkelheit, die ich in diesem Buch nicht wiederfand. Doch zum Schluss hin klärt sich die Wahl des Bildes auf und jetzt muss ich sagen: Ich hätte mir kein besseres für dieses Buch vorstellen können!
Mira Grant schreibt zwar packend und mitreißend , aber trotzdem stark strukturiert und überlegt. Jede Handlung wird von Anfang an plausibel erklärt, so dass ich nie Mühe hatte, dem Verlauf des Buches zu folgen. Allerdings blieben somit auch die grüblerischen und mitratenden Momente auf der Strecke, was ich aber nicht als allzu störend empfand. Vielmehr scheint die Autorin auf Gruseleffekte zu setzen. Allerdings nicht blutigen und reißerischen Horror, sondern auf etwas viel Subtileres, was mir direkt unter die Haut ging. Statt auf durch die Gegend ziehende Zombiehorden und verwirrte und ich Panik herumirrende Menschen, setzt sie erst dreißig Jahre später an. Ein Ansatz, der mich gleizeitig verblüffte und erfreute, da es doch etwas Neues ist.
Dreißig Jahre sind seit dem Erwachen vergangen. Erkältungen und Krebs gibt es nicht mehr. Doch die beiden vermeintlichen Heilmittel haben sich zu einer Geißel der Menschheit etwickelt: Das Kellis-Amberlee Virus. Wer davon betroffen ist, bzw. bei dem sich die Viren aktiv vermehren, wird zum Zombie, selbst Tiere sind davon nicht ausgenommen. Das Wie und Woher ist geklärt; die Menschheit hat sich damit arrangiert und lebt weiter, nur unter größeren Sicherheitsbedingungen und mit ständiger Angst. Feed beginnt da, wo die meisten Endzeitbücher aufhören: Jahre nach der Katastrophe.
In einer Welt, wo Isolation aus Angst vor Ansteckung groß geschrieben wird, ist das Internet, speziell die Bloggergemeinde der einzig wirkliche Kontakt zur Außenwelt. Mira Grant beschreibt den Kampf um Quoten und die Arbeit der Journalisten. Für mich waren dies sehr interessante Einblicke, da ich mich noch nie zuvor mit diesem Thema auseinandergesetzt habe.
Die Protagonisten Georgia, Shaun und Buffy beschreibt die Autroin authentisch und lebensnah. Die drei sind Mitte zwanzig und aktive Blogger. Georgi ist ein Newsie, eine Nachrichten-Frau, während Shaun als Irwin für die Action und Spannung in den Berichten sorgt. Buffy ist das technische Genie in der Truppe, die sich der Lyrikszene verschrieben hat. Völlig unterschiedliche, aber durchaus interessante Charaktere, die für mich stellenweise etwas schwach ausgearbeitet worden waren. Verwundert hat mich das Alter der Protagonisten, da ich im Verlauf des Buches sie für wesentlich jünger gehalten hätte, als sie wirklich waren. Sie wohnen noch bei ihren Eltern, haben keine Beziehung und tun sich in der Entscheidungsfindung schwer.
Mein Fazit
Wer auf einen blutrünstigen Horror-Schocker gehofft hat, wird enttäuscht werden. Blutrünstig ist dieses Buch nicht, geht aber wesentlich tiefer unter die Haut: Gänsehautgarantie! Ein was-wäre-wenn Szenario nach neuen Massstäben.