Lori Handeland
Shakespeare Undead: Der Untoten Zähmung
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»Shakespeare Undead: Der Untoten Zähmung« von Lori Handeland
Auf den nächtlichen Straßen von London treiben Zombies ihe Unwesend. Die Bevölkerung hält sie für Pestkranke, einzig Katherine Dymond erkennt ihre wahre Schrecklichkeit und macht jagd auf die untoten Bestien. Während eines nächtlichen Streifzuges lernt sie den Schauspieler und Schriftsteller William Shakespear kennen. Bald wird klar, nicht nur die Jagd verbindet die beiden. Doch William trägt ein düsteres Geheimnis in sich: Er ist ein Vampir. Und Vampire müssen getötet werden, so lernte es Katherine von ihrer Amme. Doch gibt es vielleicht auch gute Vampire? Meint William es ehrlich mit der jungen Frau, oder beeinflusst er sie mit seinen dunklen Kräften?
Das Cover ist eher altmotisch gestaltet. In leicht verwaschenen Erdtönen zeigt es ein junges Paar. Er neigt sich von hinten über ihren Hals zum tödlichen Biss, während sie ihm ihren Hals anbietet. Ich finde es sehr gut zum Titel und zum Inhalt des Buches gewählt.
Der Schreibstil von Lori Handeland ist eigentümlich, aber sehr gut zu lesen. Sie schreibt flüssig und baut eine gewisse Spannung auf. Die Autorin verknüpft die moderne Sprache mit dem Gedichtstil von Shakespeare, was den Roman auflockert und immer wieder kleine Highlights setzt.
Zudem schreibt sie einerseits aus der Ich-Perspektive, wenn es um Katherine Dymond geht und dann wieder in der dritten Person. Diese Mischung finde ich sehr gut, da man dadurch nicht den roten Faden der Geschichte verliert und überlegen muss, wo man gerade dran ist, wenn man das Buch mal zur Seite legen musste.
Ihr Werk ist in viele einzelne Kapitel gegliedert. Jedes ist liebevoll mit zwei Masken und einem Zitat von William Shakespear verziert. Der Leser merkt deutlich, dass Lori Handeland Herzblut in ihr Buch investiert hat.
Auch die Verknüpfung zwischen Fiktion - Vampir/Zombie - und dem tatsächlichen Leben des weltberühmten Dichters ist der Autorin meisterhaft gelungen. Sie verflechtet diese beiden Seiten dermaßen gekonnt, dass man hin und wieder überlegt, ob es nicht wirklich so gewesen sein könnte.
Das London von 1616 ist schön, aber passend düster zu einer Zombie-Vampir-Geschichte geschildert. Da sich vieles in dem Theater von Shakespeare und in dem Herrenhaus von Katherine abspielt, hätte ich mir eine detailgetreuere Schilderung an dieser Stelle gewünscht, um mir die Örtlichkeiten noch besser vorstellen und tiefer in die Geschichte eintauchen zu können.
Die beiden Protagonisten William und Katherine werden authentisch geschildert; vorallem der damaligen vorherrschenden Geschlechtertre nnung getreu. Der Kampf Katherine als weiblicher Chasseur, wo sie stets verdeckt und im Verborgenen agieren muss.
Interessanterwe ise wird Shakespeare nicht als der böse, blutrünstige Vampire mit Superkräften dargestellt, sondern als der etwas weltfremde Dichter und Träumer, der er tatsächlich war. Der Spagat zwischen Fiktion und Wirklichkeit ist Lori Handeland sehr gut gelungen.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten rückt immer mehr in den Vordergrund und leider geht damit für mich die eigentliche Spannung etwas verloren. Es ist zwar nett zu lesen, wie aus einer Bekanntschaft die leisen Knospen der Liebe erblühen, aber eben nicht mehr.
Mein Fazit: Eine schöne Abwechslung zum blutrünstigen Vampir-Zombie-Kampf. Eine nette Geschichte für zwischendurch ohne wirklichen Tiefgang.