Hawaii 2018. Der 16-jährige Profitaucher Leon lebt mit seinem intelligenten Krakenweibchen Lucy in einer Unterwassertiefseestation der Organisation "ARAC". Leon und Lucy haben eine besondere Verbindung, sie können die Gefühle des jeweils anderen spüren. Zusammen suchen sie im Pazifischen Ozean nach Rohstoffen. Es scheint jedoch so, als würde sich im Ozean etwas verändert, alles spielt verrückt. Auf dem Meeresgrund bilden sich sogenannte "Todeszonen", Erdbeben die für das Leben auf der Erde fatale Folgen haben können. Als wenn das nicht schon genug wäre, wollen Forscher Leon Lucy wegnehmen, um die Intelligenz des Tieres zu erkunden. Die Forscher würden sogar ihren Tod riskieren. Kurzfristig beschließt Leon mit Lucy zu fliehen, dabei hilft ihnen Carima, die während ihres Urlaubs auf der Station ist. Doch "ARAC" ist mächtiger als gedacht und Leon kommt ungewollt hinter die Machenschaften der Organisation, sogar den Tod seiner Eltern sieht er auf einmal in einem anderen Licht. Mit diesem ganzen Wissen wird er zur Gefahr für "ARAC" und so versuchen sie ihn aus dem Weg zu schaffen. Carima unterstützt die beiden, kommt dabei Leon auch immer näher, doch wird sie ihn wirklich bei der gefährlichen Mission helfen ?


Meine Meinung

"Stille Wasser sind tief" und das trifft bei diesem Buch den Nagel auf den Kopf.

Die Mischung aus Spannung, Liebesgeschichte und realen Problemen zieht einen sofort in seinen Bann. Katja Brandis und Hans-Peter Ziemek haben die Verschwörungstheorien so glaubwürdig rüber gebracht, dass es einem die Luft raubt. Dabei haben die beiden nie den Bezug zur Realität verloren. Die wunderschönen, farbenprächtigen Beschreibungen der Meeresbewohner haben mich besonders in den Bann gezogen - man konnte alles förmlich vor sich her ziehen sehen. Die Schreibweise selbst passt voll und ganz zu dem Buch. Es ist jugendlich und trotzdem ernst, sodass die Themen wichtig rüber kommen und gleichzeitig leicht verständlich sind. Die Charaktere sind auch voll ausgebaut. Leon, Lucy und Carima sind mir sofort ans Herz gewachsen, jeder von ihnen ist offen und sympathisch. Leon ist zu Anfang sehr schüchtern, aber dieses Problem löst Carima nach und nach, wodurch sich eine außergewöhnliche Liebe entwickelt. Lucy ist etwas Besonderes. Dadurch, dass man immer wieder ihre Gedanken erfährt, baut sich eine einzigartige Verbindung zum Leser auf und man vergisst so manches Mal, dass sie ein Krake ist. Als starken Kontrast gibt es die "bösen Buben" von der "ARAC"-Organisation. Diese möchte man am liebsten ganz unten im Meer versenken und nie wieder an die Oberfläche holen. Sie sind so profitgierig, dass man einen gewissen Ekel gegen diese Menschen entwickelt. "Ruf der Tiefe" zieht einen aus dem normalen Alltag raus und zeigt einem ganz neue Welten, gleichzeitig werden einem die Augen für Neues geöffnet.


Mein Fazit

Dieses Buch vereint eine große Ideenvielfalt mit sympathischen Charakteren und bösen Buben. Ich habe mich sehr gerne in die Tiefen der Geschichte mitreißen lassen, und wäre dort gerne auch noch länger geblieben, doch leider war die Story zu Ende. Dafür gibt es volle fünf Punkte von mir.