Jessica Brody/Joanne Rendell Die Rebellion der Sterne 1
Die Rebellion von Laterre
Buchlisten
»Die Rebellion von Laterre« (Die Rebellion der Sterne 1) von Jessica Brody/Joanne Rendell
Chatine wächst in den Slums des drittet Ètat auf, versteckt als Théo, da es sich als Junge leichter leben lässt. Denn so bleibt es der jungen Frau wenigstens erspart, ihren Körper verkaufen zu müssen.
Marcellus hingegen wächst behütet im zweiten Ètat auf. Doch auch er hat zu leiden, denn der Weg als Offizier und Nachfolger seines unbarmherzigen Großvaters General Bonnefacon ist mehr als steinig.
Alouette kennt die Außenwelt gar nicht und wächst unterirdisch auf. Behütet, beschützt, geliebt, führt sie das Leben einer künfigten Schwester und Bewahrerin.
Bis das Schicksal oder eher der Zufall die drei Lebenswege aufeinander stoßen lässt. Mitten in einer beginnenden Revolte müssen die drei jungen Erwachsenen erkennen, dass ihr Leben mehr Lügen birgt, als sie dachten; aber auch eine untrügliche Wahrheit, die sich mit Macht und unaufhaltsam in den Vordergrund drängt.
Das Cover ist dunkel gehalten. Es zeigt in der Mitte eine Fleur de Lys in königlichem Gold. Flankiert wird sie von den drei Sols, die um Laterre kreisen. Mir gefällt das Bild, die Verbindung der heraldischen Lilie zu dem Inhalt des Buches erschloss sich mir jedoch nicht.
Das Autorinnen-Duo Jessica Brody und Joanne Rendell hat einen spannenden und interessanten Science Fiction Roman geschaffen . Sie schildern das triste, trostlose und erbärmliche Leben auf dem Planeten Laterre. Zumindest ist es das für den Großteil der Bevölkerung; denn während sich die Unterschicht abrackert, schwelgt die Oberschicht in Luxus. Gegen dieses Ungleichgewicht wurde bereits eine Rebellion niedergeschlagen und die Schuldigen bestraft, doch im Untergrund brodelt die Unzufriedenheit weiter.
Die Schilderung des Planeten ist sehr interessant und ich konnte ihn leicht vor meinem inneren Auge entstehen lassen. Trostlos, dunkel und wenig erstrebenswert und doch ein Zuhause von vielen Menschen. Hier und da ein Lichtblick in der Dunkelheit und der Gewalt und dieser ist dann um so schöner und intensiver.
In diesen unruhigen Zeiten, wachsen die drei Protagonisten auf, die im Mittelpunkt diese furiosen Romans stehen . Jeder ist geprägt von den Umständen seiner Schicht. Chatine ist getrieben von Hass auf das Regime, das ihr alles nahm, was ihr im Leben etwas bedeutet; sogar ihre Identität als Mädchen. Denn als Junge lebt es sich einfacher.
Marcellus muss mit dem Verrat seiner Vaters zurecht kommen. Angeblich führte er die Rebellen an und verschuldete den Tod vieler. Und dies lässt ihn sein Großvater tagtäglich spüren. Mit harter, sehr harter Hand erzieht General Bonnefacon seinen Enkel; kein Fehltritt bleibt ungesühnt. Doch damit schürt er nicht nur Hass, sondern eine unfassbare Wut auf die Lebensumstände in Marcellus, die nur auf ein Ventil wartet, um sich Luft zu bahnen.
Auf den ersten Blick hat es Alouette am besten von den dreien getroffen. Sie wächst behütet und geliebt auf; kennt kein Leid, keinen Verzicht und keinen Schmerz. Bis auf die Tatsache, dass sie in einer Art Bunker heranwächst. Unter der Stadt, verborgen und abgeschottet von der Außenwelt.
Als diese drei aufeinander treffen, fängt die bisher gekannte Wahrheit an zu bröckeln; Risse tun sich auf und das Verborgene sprengt sich seinen Weg. Die Autorinnen schildern dies mit viel Kraft, aber auch mit Einfühlungsvermögen, so dass ich ohne Probleme eine Verbindung zu den dreien aufbauen konnte. Voller Spannung verfolgte ich ihren Weg zur Wahrheit und staunte über die enorme innere Kraft, die jeder von ihnen inne hat.
Mein Fazit
Ein starker und gelungener Serienauftakt, der mich neugierig auf die Fortsetzung gemacht hat!