Grady Hendrix
Horrorstör
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»Horrorstör« von Grady Hendrix
Im Möbelhaus ORSK scheint nachts ein Eindringling sein Unwesen zu treiben: Betten sind benutzt, Sofas beschmutzt, Gläser zerbrochen und und und. Filialleiter Basil möchte diesem Treiben ein Ende bereiten, bevor die Geschäftsleitung dahinter kommt, und überzeugt Amy und Ruth Anne davon, eine Nachtschicht einzulegen, um den Störenfried zu schnappen. Überraschende „Hilfe“ bekommen sie von Trinity, einer Kollegin und Möchtegern-Geisterjägerin und ihrem aktuellen Lover Matt. Doch diese Nachtschicht hat es in sich und mehr als einmal wünschen sich die Kolleginnen, weit weg von der ORSK-Filiale zu sein. Denn nachts ist das Möbelhaus nicht mehr so heimelig und das Grauen kann hinter jeder Wand oder in jedem Schrank warten.
Horrorstör weckt allein schon durch seine Aufmachung die Neugier der Leser. Format und Gestaltung gleichen dem Katalog einer bekannten Möbelkette, auch der Schriftzug ORSK, die Namen der Möbel sowie Hinweise auf benötigte „Spezialwerkzeuge“ lässt Ähnlichkeiten erkennen. Zwischen den Kapiteln gibt es dann noch Zeichnungen und Erklärungen zu speziellen Artikeln aus dem Sortiment – die dann in ebenjenem Kapitel auch zur Sprache kommen.
Die Story an sich ist keine neue Erfindung – ein Gebäude (Wohnhaus / Schule / Laden, ist austauschbar) wird an einer Stelle gebaut, an der mal ein Friedhof / Krankenhaus / Sanatorium (lässt sich ebenfalls beliebig austauschen) existierte und nachts passieren demnach unerklärliche Dinge. Macht aber nichts, auch wenn man diesen Plot schon kennt, war er trotzdem lesenswert.
Bei seinen Charakteren spielt Grady Hendrix gekonnt mit Klischees: Basil, der Filialleiter, ist mit Leib und Seele ORSK-Mitarbeiter, er hat die Firmenstatuten förmlich inhaliert. Ruth Anne ist bei allen Mitarbeitern beliebt, eigentlich viel zu nett und hat kaum ein Privatleben. Amy ist eine eher verkrachte Existenz: Eigentlich hätte sie studieren wollen, aber dann landete sie im Verkauf, mag aber ihren Job überhaupt nicht. Zu guter Letzt Amy: Hübsch, nett, beliebt, vor allem bei dem männlichen Wesen, sieht sich aber eher als TV-Star statt als Verkäuferin. Nicht zu vergessen Matt, der Amy’s Geisterjägerspleen mitspielt, weil er sie rumkriegen will.
Die Geschichte braucht einen Moment, bis sie wirklich an Fahrt aufnimmt, danach geht es aber Schlag auf Schlag voran mit dem Spuk. Was passiert ist eher vorhersehbar – bis auf eine kleine, aber feine Wendung am Ende.
Fazit:
Ich würde „Horrorstör“ nicht in die Schublade Horror stecken, dafür ist es nicht gruselig genug – es ist eher eine Horror-Parodie, die aber sehr gut unterhält.