Garth Nix Troubletwisters 1
Der Sturm beginnt
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»Der Sturm beginnt« (Troubletwisters 1) von Garth Nix
Troubletwisters sind heranwachsende Hüter, die ihre besonderen Fähigkeiten noch nicht unter Kontrolle haben und so für einige ungewollte Katastrophen und viel Ärger sorgen.
Jaide und Jack Shield sind zwölfjährige Zwillinge, die wohlbehütet und sorgenfrei aufwachsen. Ihr Vater ist Schatzsucher und handelt mit Antiquitäten, daher erscheint es ihnen normal, dass er tage- oder wochenlang unterwegs ist. Sie ahnen nichts davon, dass er ein Hüter ist und im Auftrag eines geheimen Ordens unterwegs ist, um die Welt vor dem Bösen zu beschützen.
Als Hector Shield eines Tages von einer Reise nach Hause kommt und den Zwillingen seinen Koffer überlässt, entdecken die Kinder in dem Koffer eine Eisenstange, ähnlich einen Blitzableiter. Dann geht alles ganz plötzlich. Ihr Haus fliegt ihnen sprichwörtlich um die Ohren, sie hören bedrohliche Stimmen in ihrem Kopf und werden von fremden Wesen angegriffen. Ihr Vater kann sie in letzter Minute, unter Nutzung dieser Eisenstange, retten, muss aber erkennen, dass er die Kinder nicht mehr unter Kontrolle hat. Ihre Hütergaben haben sich offenbart. Das bedeutet, die Zwei müssen ausgebildet, beschützt und in der Tradition der Hüter erzogen werden. Hector kann diese Aufgabe nicht erfüllen, als Vater steht er den Kinder zu nahe und ist emotional zu involviert. Außerdem muss er seinen eigenen Pflichten nachgehen, da das Böse sonst die Wellt überrennt.
Also reist Susan Shield mit ihren beiden Kindern zu einer unbekannten Großmutter, die mitten Nirgendwo lebt , einem Ort ohne Shoppingmeilen, ohne Spielcenter, ohne modernes 3D Kino, also ohne alles was einen Teenager interessiert. Und ihre bis dahin unbekannte Oma wirkt nicht besonders Vertrauen erweckend. Als ihre Mutter, die als Rettungssanitäterin arbeitet, auch noch für drei Tage zu einem Einsatz muss und die Kinder bei der alten Frau alleine lässt, ist für Jaide und Jack das Maß voll. Sie beschließen, einfach alles ätzend zu finden und sich nicht einzufügen.
Doch es kommt anders, als die Zwillinge sich das vorgestellt haben. Sie entwickeln ungeahnte Fähigkeiten. Jadie sieht Dinge, die eigentlich nicht da sind oder für normale Menschen nicht erkennbar sein sollten. Jack hört Dinge, die er nicht hören oder die ein Mensch nicht verstehen sollte. Ihre Oma erscheint wie aus dem Nichts und verschwindet wieder und kann mit einem Finger schnippen Seltsames bewirken.
Alle Drei und ihre Fähigkeiten sind gefordert als das Böse den Ort angreift, um die Troubletwisters auf seine Seite zu ziehen. Das Böse sieht in den unausgebildeten Kindern leichte Beute, doch da hat es sich verrechnet. Jadie und Jack nehmen den Kampf auf, um ihre Oma und den Ort zu schützen.
Kommentar:
Mir fehlen da etwas die Worte. Es handelt sich um ein Buch für junge Leser, daher sollte ich nicht zu streng urteilen. Doch ich kenne Bücher von Garth Nix und von Sean Williams und ich weiß: Beide können es besser.
Die Geschichte ist nett und unterhaltsam, die Szenarien sind gut beschrieben aber trotzdem ist das Buch alles in allem enttäuschend. Sicher, es handelt sich bei der Geschichte um Fantasy. Aber ein gewisses Maß an Glaubwürdigkeit sollte trotzdem vorhanden sein. Hier fehlt sie leider völlig. Kakerlaken, die den Kindern in den Mund krabbeln, Ratten, die einem am Körper hinauf klettern, Käfer, die einem durch die Haare wuseln und noch viel Ekeliges mehr. Trotzdem bieten zwei zwölfjährige Kinder, die bis dahin ein beschauliches und langweiliges Leben geführt haben, dem Bösen heftigen Widerstand und machen immer weiter, als wäre das alles nur ein Spiel. Die grausamen und ekeligen Szenarien werden sehr banal geschildert, man spürt als Leser nichts von der Angst und dem Grauen der beiden Kinder.
Klar, es ist ein Jugendbuch und sollte nicht zu grausam sein. Aber ich denke, Jugendliche können schon abwägen, ob etwas realistisch und glaubwürdig beschrieben ist oder einfach zu abstrus wirkt, um überzeugend zu sein. Beide Kinder nehmen ihre Gaben ohne Angst oder Zweifel an, spielen damit herum, ohne an die Konsequenzen zu denken, stellen sich jeder Situation ohne groß Angst zu zeigen. Ich persönlich spreche jungen Menschen mehr Verstand zu, als dass sie so handeln würden, wie die Zwillinge in dem Buch.
Fazit:
Wie gesagt, nett und unterhaltsam, ohne das ein bleibender Eindruck zurück bleibt. Man legt es mit einem leichten Kopf schütteln auf die Seite und greift doch lieber zu Rick Riordan, der dieses Genre einfach besser beherrscht.