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Frank Herbert

Der Wüstenplanet
Der Wüstenplanet

  • Autor:Frank Herbert
  • Titel: Der Wüstenplanet
  • Serie:Der Wüstenplanet
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne Verlag
  • Datum:01 Mai 2001
  • Preis:EUR 9,95 EUR

 
»Der Wüstenplanet« (Der Wüstenplanet) von Frank Herbert


Besprochen von:
 
Flavius
Deine Wertung:
(4)

 
 
Ein Volk, in der Wüste lebend und von einem anderen Volk in der Slaverei unterjocht, wartet auf einen religiösen Führer der es befreit und ihnen das Land in dem Milch und Honig fließt näher bringt. Kennen wir das nicht schon alles?

Richtig, die ersten 5 Bücher Mose aus der Bibel über das Volk der Israeliten.

Das der Autor hier abgekupfert hat ist schon fast offensichtlich. Herbert scheut auch nicht davor zurück, dem Leser einen Mix aus fast allen Religionen vorzusetzen. Sei es der Buddhismus, der Islam oder die christliche Religion, der aufmerksame Leser kann hier alles finden. Genau wie oben angeführter Mose, besitzt auch Paul Atreides Fähigkeiten, die kein normaler Mensch sein eigen nennen kann. Mose, der Ägypter, stellt fest, das er aus dem Volk der Israeliten stammt und Paul, der Sohn aus dem Hause Atreides stellt fest, das seine Mutter, und damit auch er, im Prinzip ein Harkonnen ist. Was für ein Zufall.

Trotz allem ist es ein recht bemerkenswertes Buch. Die Geschichte ist schlüssig erzählt und bietet eine dichte Atmosphäre. Schade ist nur, das, und ich meine damit ausdrücklich nur das Buch DUNE und nicht den kompletten Zyklus, nichts genaueres über den Rest des Universums erzählt wird. Welche Rolle spielt die Erde (gibt es die überhaupt noch), wie ist der allgemeine Stand der Technologie, hat man außerirdische Völker entdeckt? Soweit ich das mitbekommen habe, stammen alle handelnden Personen (Atreiden, Harkonnen, Fremen, Bene Gesserit, Sardaukar, Mentaten und die Gildenangehörigen) von Menschen ab. In dem Kinofilm von David Lynch, kam zwar auch ein Außerirdischer vor, dieser tauchte im Buch aber nicht auf.

Die Zukunft wird meines Erachtens recht düster beschrieben. Das bekannte Universum wird von einem Imperator und den Hohen Häusern, zusammengefasst im Landsraat, beherrscht. Die Bene Gesserit, eine pseudoreligiöse Vereinigung, greift durch Zuchtprogramme oder -auswahl in das Geschick der dort lebenden Personen ein. Ist diese Gruppe der Überzeugung das eine bestimmte genetische Linie erhalten werden muß, so werden, hopp oder topp, mal eben zwei oder mehrere Häuser genetisch mit einander verbunden. Das sieht dann so aus, das sich die Angehörigen der Bene Gesserit (alles Frauen) schwängern lassen und durch, ja, durch was eigentlich, je nach Wahl Söhne oder Töchter in die Welt setzen. Kein Wunder also, das die Mutter von Paul Atreides nicht weiß, das der Baron Harkonnen ihr Vater ist. Der scheint das aber, welch ein Zufall, auch nicht zu wissen. Sollte durch die willkürlichen Zuchtversuche der Bene Gesserit dann noch der Kwisatz Haderach geboren werden (quasi ein männlicher Bene Gesserit, nur mit noch mehr Fähigkeiten), umso besser. Neben dem Handlungsstrang um Arrakis, ist die Suche nach dem Kwisatz Haderach praktisch ein Nebenschauplatz.

Auch die Fremen sind ein sehr interessantes Volk. Ihre Art in der Wüste zu leben und zu überleben, ihre religiösen Ansichten sind sehr gut und durchdacht dargestellt worden. Herbert ist mit diesem Roman wirklich etwas außerordentlich gutes gelungen. Für mich ist leider der religiöse Aspekt zu ausufernd gewesen, deshalb auch nur vier Sterne. Ansonsten wundert mich nicht, das dieses Buch mittlerweile als Meilenstein der SF gilt.
Fazit: lesenswert.
 


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