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Curtis Jobling

WEREWORLD - Der Zorn der Löwen


 
»WEREWORLD - Der Zorn der Löwen« von Curtis Jobling


Besprochen von:
 
Mystera
Deine Wertung:
(4)

 
 
In Lyssia herrscht derzeitig ein kurzzeitiges Kriegsaus. Der vormalig herrschende Werlöwe ist mit seinen Vasallen, den Rattenwerlords in seiner eigenen Burg gefangen und Drew, der rechtmäßige Erbe des Trohnes und ein Werwolf, muss lernen sich in die Rolle des Trohnfolgers einzuleben und das Volk anzuleiten. Vorerst jedoch regiert der Rat der Werlords unter dem freundlichen Werbären. Doch kann Drew, der als Bauernjunge aufgewachsen ist, seiner wahren Bestimmung und den Erwartungen des Volkes gerecht werden? Als die Werfüchsin Gretchen - Drews enge Freundin und ehemals Verlobte des Sohnes des Werlöwen - auf offener Straße entführt wird, flieht Drew vor seiner Verantwortung gemeinsam mit der Tochter des Werbären um Gretchen zu retten und begibt sich dadurch in größte Gefahren. Denn der alte Werlöwe hat noch so manches Ass im Ärmel und die letzte Schlacht um den Trohn ist noch lange nicht geschlagen.

Curtis Jobling liefert dem Leser mit "Wereworld - Der Zorn des Löwen" eine gelungene und acitonreiche und mitunter sehr düstere Fortsetzung von "Wereworld - Rückkehr der Wölfe".
Der junge Werlord und zukünftige König Drew findet sich in seiner neuen Rolle als Trohnanwärter äußerst deplatziert. Alle Mitglieder des Rats der Werlords versuchen ihn für seine Rolle als König vorzubereiten und vernünftig zu beeinflussen. Doch fühlt sich Drew dieser Rolle nicht gewachsen und möchte dem Ganzen am liebsten entfliehen. Als seine nahe Freundin die Werfüchsin Gretchen auf offener Straße entführt wird, nimmt er dies als Vorwand zur Flucht und versucht sie mit Hilfe von Whitley, der Tochter des Werbären zu retten. Hierbei geraten die beiden in viele verschiedene Abenteuer und müssen sich den verschiedensten Bewährungsproben unterziehen. Drew entdeckt Gefühle für die junge Whitley, welche denen ähneln, die er für Gretchen emfpindet. Doch diese spielen in dem Buch eher eine untergeordnete Rolle. Dominant ist die Frage, ob Drew seine Position im Leben endlich erkennen wird und in der Lage ist, allen Bedrohungen zu wiederstehen und dem großen Feind gegenüber treten zu können. Denn die Katzen- und Hundelords beziehen eine gegnerische Position und versuchen dem Werlöwen zur Hilfe zu kommen. Auch der junge Wereber Hector, der engste Freund Drews, muss sich mit seinen Ängsten auseinandersetzen und wird dabei in einen Abwärtsstrudel gerissen, von dem man nicht weis, ob er noch aufzuhalten ist.

Die Charaktere des ersten Teiles entwickeln sich auf unterschiedlichste Weise weiter.
Die Werfüchsin Gretchen
hat ihr vornehmes Gehabe größtenteils abgelegt und versucht sich gegen ihren Entführer und ehemaligen Verlobten zu behaupten. Dies wird ihr jedoch so manches Ungemach einbringen.
Whitley, die Tochter des Werbären, ist eine geschickte Fährtenleserin und fühlt sich eigentlich nur in der Natur wohl. Dem Schicksal einstmals aus taktischen Gründen verheiratet zu werden, schaut sie jedoch sehendesn Auges entgegen und genießt daher ihre aktuelle Freiheit mit Drew. Sie scheint tiefere Gefühle für ihn zu hegen, zu denen sie jedoch nicht stehen kann.
Drew tritt in diesem Band als äußerst zerissen auf, da er sich mit der Rolle des Trohnanwärters nicht identifizieren kann. Zudem fühlt er sich zu Gretchen und zu Whitley hingezogen, was den inneren Konflikt nur weiter verstärkt. Erst die Ereignisse innerhalb dieses Bandes, lassen ihn seinen Weg langsam finden.
Hector, der junge Wereberlord und Freund von Drew, ist ein vom Wesen her sehr friedlicher und umgänglicher Charakter, der jedoch in diesem Buch einen düsteren Wandel durchmacht. Die Ausübung der verbotenen Nekormantie, mit der er nur seinen Freunden helfen wollte, hat seine Schattenseite für ihn heraufbeschworen, die seinen Charakter auf eine harte Probe stellen wird und viel Leid verursacht.
Der alte Werlöwe ist weiterhin der aufbrausende Tyrann, als den wir ihn im ersten Teil kennengelernt haben. Doch wird sein Sohn eine unerwartete Rolle einnehmen, die in weiteren Bänden wohl erst so richtig zum Tragen kommen wird.
Der Sohn des Werlöwen und somit Halbbruder von Drew ist ein schizophren angehauchter Charakter. Einerseits ist er äußerst brutal in seinem Auftreten und scheut vor nichts zurück, doch wenn unbill auftritt, schaut er darüber hinweg und tut bei Gräueltaten, die er veranlasst so, als würde er diese nicht registrieren und wäre der gesittetste "Mensch" auf Erden.
Die verschiedenen Werlords des Rates haben je nach Tierart deren charakteristische Eigenschaften. Je nach Situation treten diese Ausprägungen zum Vorschein und lassen die Handlungen verständlich wirken.


Alles in Allem bekommt der Leser von "Wereworld - Der Zorn des Löwen" viele böse Intrigen, unerwartete Positionen der verschiedenen Werlords und gruselige Auferstehungen geboten, eingebettet in eine in sich Stimmige Geschichte um den inneren Konflikt des Werwolfs Drew, der seine eigene Rolle in der Welt noch nicht wirklich gefunden hat und den wahren Sinn des Lebens erst entdecken muss. Eine spannende und actionreiche Erzählung um Nekromantie, Freundschaft und Selbstfindung erwartet euch.
 


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