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Christina Henry

Die Dunklen Chroniken 6
Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald


 
»Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald« (Die Dunklen Chroniken 6) von Christina Henry


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(4)

 
 
Eine weltweite Pandemie rast über den Globus. Die Menschen werden von einem schrecklichen Husten wie die Fliegen dahingerafft; der kleinste Kontakt reicht, um sich anzustecken. Doch manche sind immun. Wie Cordelia, genannt Red. Die junge Frau ist jedoch nicht nur immun gegen die Seuche, sondern hat das Ende der Menschheit auch kommen sehen und ist vorbereitet. Ihre Eltern konnte sie zwar nicht retten, aber zusammen mit ihrem Bruder Adam macht sie sich zu Fuß auf den beschwerlichen weg zu ihrer Großmutter, die abgeschieden in einem Haus im Wald lebt. Doch der Weg ist voller Gefahren und überall scheinen Feinde zu lauern...

Das Cover ist im Scherenschnitt gestaltet. Es zeigt einen heulenden Wolf vor einer Waldkulisse und die junge Red, die ihr Beil geschildert, es mit dem Rest der Welt aufnehmen will; und auch kann. Ich finde das Cover kraftvoll und interessant gestaltet und zusammen mit dem Klapptext hat es mich neugierig auf das Buch gemacht. Zudem passt es in seiner Aufmachung hervorragend zu dem Rest der bisher erschienen Bände.

Christina Henry hat einen faszinierenden Schreibstil. Gekonnt springt sie zwischen jetzt und vergangenen Tagen hin und her, bis sich die Geschehnisse wieder egalisieren. Rückblickend muss ich gestehen, dass eigentlich wenig Handlung in dem Buch war. Allerdings verpackte die Autorin dies trotz allem spannend und mitreißend, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Red ist auf dem Weg zu ihrer Großmutter, die alleine in einem Haus im Wald lebt. Das war es auch schon, an Handlung. Doch wie es dazu kam, das ist in meinen Augen die spannende Geschichte, genauso wie die Nebenschauplätze.
Mit dem bekannten Märchen der Gebrüder Grimm hat es wenig bis gar nichts zu tun, auch wenn der Titel und das Coverbild auf etwas anderes schließen lassen; bis auf das Gleichnis, dass beide gerne rot tragen und auf dem Weg zu ihrer Großmutter sind. Aber vielleicht ist das auch einfach die Interpretation von Christina Henry. Die Autorin hat bisher einige Märchengestalten neu interpretiert, auch wenn Rotkäppchen bisher mein einziges Leseerlebnis der Autorin darstellt. Mehr wird garantiert folgen! Immerhin kann ich so eindeutig sagen, dass dieser Band, auch wenn er Teil sechs ist, komplett losgelöst von den anderen Bänden gelesen werden kann. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, dass mir Hintergrundinformationen oder Personen fehlen.

Christina Henry schreibt schnell, interessant und immer wieder überraschend. Für mich lebt die Handlung eindeutig durch die unkonventionelle Heldin Cordelia. Durch einen Unfall hat sie einen Teil ihres Beines verloren und sieht dies als Kampfansage des Lebens an sich. Denn wer das überlebt, überlebt noch ganz andere Dinge und Cordelia, die von allen Red genannt wird, bietet jeglichem Übel erhobenen Hauptes die Stirn. Als Horror- und Actionjunky kennt sie jeden Fehler, den man begehen kann und verhält sich dementsprechend. Ja, die Geschichte ist abgedreht und Red noch viel mehr, aber ich genoss jede Zeile des Buches, da ich denke, dass man das Gelesene nicht zu ernst nehmen soll. Gute Unterhaltung Dank des intensiven Schreibstils der Autorin, die mich permanent forderte und meinen inneren Film am Laufen hielten. Während Red mit ihrem eher leichtsinnigen Bruder Adam durch eine zerstörte Welt reisen, um endlich zu ihrer Großmutter und somit in Sicherheit zu gelangen, guckte ich mich um und spürte die Gefahr im Nacken prickeln. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir die Atmosphäre beklemmender und düsterer gewünscht, aber für einen wohligen Angstschauer hat es oft gereicht.

Mein Fazit

Wenig bis gar keine Ähnlichkeit mit dem bekannten und beliebten Märchen, trotzdem spannend geschrieben und sehr gut zu lesen! Ich freue mich schon darauf, weitere Bücher der Autorin zu lesen.
 


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