Carsten Steenbergen
Steamtown: Die Fabrik
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»Steamtown: Die Fabrik« von Carsten Steenbergen
Als eine unschön zugerichtete Leiche in Steamtown gefunden wird, betraut man den unerfahrenen jungen Agenten Eric van Valen mit den Ermittlungen. Ihm zur Seite stehen Mr. Ferret (Mitarbeiter des Ministeriums) und Siberius Grand (Aetheromant, Pater und auch genannt „Der Schlächter“). Ihre ersten Spuren führen sie zum Coleman Asylum und tief in die Tunnel unter der Stadt – dort stoßen sie auf mehr als nur ein Geheimnis, dass ihnen gefährlich werden kann. Vor allem, da sie mit ihren Ermittlungen gegen die Anweisungen ihrer Vorgesetzten verstoßen.
Mit Steampunk hatte ich bisher noch keine wirkliche Erfahrung. Und ich muss sagen, ich bin positiv überrascht, denn Steamtown hat mich sehr schnell eingefangen. Schnell wuchs vor meinem inneren Auge eine viktorianische Stadt heran, mit altmodischen (Kleidung) und neuartigen (Plasmawaffen etc.) „Bausteinen“. Die Beschreibungen der Szenerien waren lebhaft und detailreich dargestellt, so dass ich mir einige Begebenheiten sehr plastisch vorstellen konnte (was glücklicherweise geruchslos vonstatten ging). Auch die eher technischen Inhalte rund um Plasma waren gut beschrieben, dass auch wirklich jeder etwas verstehen kann.
Auch die Charaktere waren sehr lebensecht beschrieben, die Dialoge kamen nie gestelzt herüber. Ganz im Gegenteil – die Wortwechsel brachten mich immer wieder zum Lachen und waren stellenweise sehr schwarzhumorig. So unterschiedlich die Protagonisten auch sind, sie ergänzen sich perfekt.
Einige Wesen und Dinge gibt es allerdings, bei denen ich mir eine kurze Beschreibung gewünscht hätte: Beispielsweise gibt es da Emanaten oder Quexer … Gut, ich konnte mir einiges aus den Erklärungen und dem Kontext zusammenreimen, aber ein kleiner Anhang mit Begriffserläuterungen wären nett gewesen. Allerdings hätte ich mir auch einfach mal die Homepage (www.steamtown.de bzw. www.steam-town.de) anschauen können, hier findet sich so einiges in der Encyclopaedia.
Beim Lesen fühlte ich mich oft an die TV-Serie „Ripper Street“ erinnert – nicht von der Handlung her, aber einfach nur von der Umgebung und den Figuren.
Die Geschichte im Ganzen war stimmig, flüssig und spannend. Als Leser ist man auf dem gleichen Stand wie die Protagonisten und kann so mitermitteln und rätseln. Auch war der Ablauf nicht einfach nur geradlinig und vorhersehbar, sondern nahm noch die ein oder andere Wendung.
Fazit:
Ein Buch für Steampunk-Fans und Neulinge in diesem Genre. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen, so dass ich mich sehr auf eine Fortsetzung freue. Das Autorenteam (Carsten Steenbergen, Stephan und Thomas Orgel) hat hier ein absolut gelungenes Gemeinschaftsprojekt entwickelt.