Anders Björkelid
Dohlenwinter
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»Dohlenwinter« von Anders Björkelid
Die Zwillinge Sunia und Wulf sind 13 Jahre alt als Sie zusehen müssen, wie Ihr Vater vor Ihren Augen stirbt. Kurz vor seinem Tod versucht er Ihnen etwas mitzuteilen, was sie jedoch nicht verstehen. Er nimmt seine Geheimnisse mit in den Tod. Was ist mit dem Fremden, der kurz vor seinem Tod auf den Hof kam um mit Sunias und Wulfs Vater zu streiten? Als die Zwillinge dann angegriffen werden von fremden, scheinbar gefühlskalten Männern, verlieren Sie alles. Ihre Heimat, der ganze Hof wird nieder gebrannt. Zum ersten Mal in Ihrem Leben werden Sie voneinander getrennt, als sie vor den Männern fliehen müssen.
Reihe
Dohlenwinter ist der spannende Auftakt zu einer neuen Reihe.
Wertung
Dieses Buch weist einen ungewöhnlichen Schreibstil auf. Die Erzählperspektive ist Anfangs in der WIR-Form erzählt, da die Zwillinge eine Einheit bilden. Doch sobald über einen von Beiden berichtet wird, werden Sie mit Namen genannt. Das ist etwas verwirrend, denn ich hätte erwartet, dass es dann auch ab und zu mal in die Ich-Perspektive wechselt. Daher weiß man nie genau, aus wessen Sicht nun genau geschrieben wird. Die Wir-Perspektive ist allerdings sehr gut gewählt, denn zu Beginn sind die Zwillinge so stark verbunden, dass sie alles gemeinsam tun. Als sie sich dann auf der Flucht aus den Augen verlieren, beginnen Sie sich unabhängig voneinander zu entwickeln und es wird von Sunia in der Ich-Perspektive erzählt. Etwas mehr Detailreichtum hätte ich mir gerade auf den ersten Seiten gewünscht. Oftmals fand ich die einzelnen Szenen etwas sehr kurz angebunden und zu oberflächlich. Aber auch das ändert sich. Der Schreibstiel wird ausführlicher und angenehmer zu lesen. Spätestens ab dem Moment, als die Zwillinge angegriffen werden wird alles gut und ausfühlich beschrieben.
Spannend ist es von Anfang an, auch wenn der Spannungsbogen nicht ganz konstant bleibt, sondern eher ein Auf und Ab ist. Zeitweise war es recht langatmig, als die Beiden mehr von der Geschichte erfahren. Aber insgesamt ein wirklich spannendes Buch mit gut beschriebenen Charakteren.
Die Welt in der die Zwillinge leben ist mit viel Ideenreichtum erstellt worden. Alles ist neu und noch unbekannt für den Leser. Daher sind die Geschichten, die Sunia und Wulf erzählt bekommen für den Leser genauso interessant, wie diese für die Handlung wichtig sind. Der Autor hat nicht nur eine neue Welt erschaffen, sondern gleich ganze fantasievoller Legenden, Ritualen und Kriege eines ganzen Reiches hinzugefügt. Das Buch hebt sich dadurch vom Mainstream ab, weil es mit vielen neuen Ideen daher kommt.
Am Ende des Buches sind die Zwillinge noch nicht am Ende Ihrer Aufgabe angelangt und die Geschichte ist nicht zu Ende erzählt. Daher kann man nur hoffen, dass die Folgebände nicht lange auf sich warten lassen.
Fazit
Eine spannende und ideenreiche Geschichte voller Fantasie, die aber auch leichte Schwächen am Anfang aufweist.