Ali Shaw
Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
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»Das Mädchen mit den gläsernen Füßen« von Ali Shaw
St. Hauda’s Land – eine ruhige, abgeschiedene Insel. Die Menschen sind eher zurückhaltend, dafür gibt es phantastische Geschöpfe wie winzige geflügelte Rinder oder auch ein Wesen, das mit einem einzigen Blick alles weiß werden lässt. Auf St. Hauda lebt auch Midas, ein Einzelgänger, der die Welt lieber durch seine Kamera betrachtet und am liebsten für sich alleine ist. Eines Tages, während er wieder auf der Suche nach dem perfekten Bild ist, trifft er auf Ida – eine Fremde, die ihn verwirrt und verzaubert. Ida umgibt ein Geheimnis, dessen Rätsel sie auf St. Hauda zu lösen versucht. Ungewollt verbringt Midas immer mehr Zeit mit Ida, langsam verlieben sie sich ineinander. Doch wie viel Zeit bleibt ihnen? Denn Ida’s Geheimnis ist eine rätselhafte Krankheit: Sie verwandelt sich in Glas. Doch gibt es eine Rettung? Und somit eine gemeinsame Zukunft für die beiden?
Zum Buch:
Dieses Buch stürzt einen beim Lesen in völlig unterschiedliche Gefühlswelten. Es ist eindringlich geschrieben, traurig und melancholisch. Dazwischen liebevoll skizzierte We-sen wie die Ochsenmotten, die man förmlich um sich herumschwirren sieht. Idas Verzweiflung wegen ihrer Krankheit und Midas Verlangen, ihr beizustehen und zu helfen, lassen ei-nen beim lesen mitfühlen. Trotzdem wollte ich Midas manchmal einfach nur schütteln, da-mit er endlich über seinen Schatten springt.
Was mich beim lesen gestört hat, waren die immer wiederkehrenden Rückblicke in die Vergangenheit. Eigentlich gedacht, um die Charaktere und ihre Eigenschaften zu verstehen, hat mich das ziemlich aus dem Lesefluss heraus gebracht. Auch werden manche Handlungsstränge genauestens beschrieben, bei anderen gibt es nur Andeutungen.
Die Geschichte an sich hat nur eine sehr leise Handlung, die durch die wunderbare Sprache von Ali Shaw getragen wird. Trotzdem habe ich mich beim Lesen etwas schwer getan und konnte nicht sofort in die Geschichte eintauchen. Allerdings hat das (für mich) unerwartete Ende hier eine Wendung zum Positiven herbei geführt.
Noch eins zur Gestaltung: silberner Buchschnitt, ein silbernes Bändchen als Lesezeichen und eine hübsche Illustration zu Beginn jedes Kapitels machen dieses Buch zu einem Hingucker!
Fazit:
Einen rasanten Fantasy-Roman mit vielen Highlights oder eine einfache Liebesge-schichte sollte man nicht erwarten. Diese Geschichte geht sehr viel tiefer. Allerdings muss man sich richtig auf die Geschichte einlassen.