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Wolfgang Thon

Die Saat der Götter: DIE DREI PROPHEZEIUNGEN 3


 
»Die Saat der Götter: DIE DREI PROPHEZEIUNGEN 3« von Wolfgang Thon


Besprochen von:
 
Sachmet
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Korgh von Rüngart und Egkhild leben in Hellanden und pflegen seit dem Kriegsende gute Beziehungen zu Lay und Kalehna. Während das Verhältnis zwischen Broll und Lay stets angespannt bleibt, werden der Nordmann und der Denker bald enge Freunde und Vertraute. Broll, der Schlächter von Krühll und Mordbrenner, vernichtete einst alles, was Lay liebte. Das kann dieser ihm immer noch nicht verzeihen, auch wenn er die Hintergründe der Taten nun kennt.
Broll und Jolah leben in Ulcar, sie ist die Drachenkönigin und er ihr Reichsverweser. Eine langweilige Tätigkeit für einen gestandenen Krieger. Daher lässt sich Broll auch nicht lange bitten, als Magabor von Bhouss die Herrschaft Jolahs herausfordert und nach dem Thron greift.

Überall gibt es Unruhen, nicht nur in Bhouss und Ulcar. Drachen tauchen am Himmel auf, die Ernten werden vernichtet, Hungersnöte und Krankheiten breiten sich aus und jedes Reich gibt dem Nachbarland die Schuld an den Katastrophen. Der Friede zwischen Hellanden und Ern war seit jeher brüchig, nur gehalten durch die Freundschaft von Korgh und Egkhild zu Lay und Kalehna. Doch die Nordmänner wollen die Anführerin der Warkyrien und den von einem Dämonen beseelten Krieger nicht länger als Herrscher dulden, sondern einen starken Kriegsherrn wählen und gegen Ern marschieren.

Das hinter all den Ereignissen ein alter Feind steht, merken die Freunde zunächst nicht. Ziel dieses Feindes ist die Zerstörung des dunklen Schleiers und die Rückkehr der Herrschaft des Drachen. Bald wird die nächste Generation, die ebenfalls Träger des Mals sind, in den Kampf hineingezogen. Doch nicht jeder ist bereit sich seinem Schicksal zu fügen und die alten Prophezeiungen zu erfüllen.

Kommentar:
Die Herrscherpaare von Ulcar und Ern haben jeweils Zwillinge bekommen. Yorn und Lyssia, die Kinder von Lay und Kalehna erforschen auf ihre eigene Art und Weise die Prophezeiungen. Doch die Aufzeichnungen über den dunklen Schleier, Götter und Dämonen sind weit verstreut, manche Bücher werden in geheimen Tempeln aufbewahrt und so fehlt den Trägern des Mals ein Gesamtüberblick. Sie wissen lediglich, dass die Dämonen von den älteren Göttern hinter den dunklen Schleier verbannt wurden. Die Drohungen der Dämonen von hinter dem Schleier werden immer lauter, der Schleier immer dünner und es fehlt an Kenntnissen, diesen wieder zu verstärken. Da die Zeit der Konvergenz immer näher rückt, suchen die Gefährten fieberhaft nach einer Lösung. Lay begibt sich zu den Sandläufern, während sich Lyssia in den Tempel der Magier einschleicht. Auch die Kinder von Broll und Jolah begeben sich auf die Suche nach Lösungen. Degora möchte den Kult der Drachenpriesterinnen wieder beleben während Bryjin sich augenscheinlich gegen seine Mutter stellt, um Informationen von ihren Feinden zu erhalten.

Wolfgang Thon sorgt mit überzeugenden Charakteren und überraschenden Wendung immer wieder für Spannung bei dem Leser. Hier werden endlich alle Fäden zusammen geführt und zu einem fulminanten Abschluss gebracht. Seit dem letzten Band sind zwanzig Jahre vergangen. Zwanzig Jahre, in denen der Feind seine Züge gemacht hat, während die Träger des Mals mit regieren beschäftigt waren. Nur durch die Freundschaft der Herrscherpaare war es möglich, so lange Einigkeit zu wahren. Doch mit dem Auftauchen der Drachen und der Vernichtung von Dörfern und Städten wird der Friede immer brüchiger. Sowohl die Herrschaft von Egkhild als auch Jolah und Kalehna werden in Frage gestellt. Zumal Lay und Broll nicht an der Seite ihrer Frauen stehen sondern ihre eigenen Kämpfe weit entfernt ausfechten müssen. Durch die Trennung der Paare schafft es der Feind, Zwist und Unmut unter der Bevölkerung zu säen. Immerhin hatte er zwanzig Jahre Zeit, seine Intrigen zu planen.

Die nächste Generation fügt sich nicht widerspruchslos in ihre Aufgaben und rebelliert gegen die Eltern. Yorn kann sich nicht damit abfinden, der Zweitgeborene zu sein und neidet seiner Schwester ihre Position als Thronerbin. Der ständige Streit zwischen den Geschwistern zermürbt Kalehna, da auch Lyssia nicht die gehorsame Tochter ist, die man sich als Mutter wünscht, sondern eigene Wege geht. Auch Broll und Jolah haben mit ihren Kinder nicht viel Glück. Degora ist rebellisch und launisch und stößt alle Menschen vor den Kopf. Ihre Beziehungen sind sehr fragwürdig und sie spielt mit den Gefühlen anderer Menschen. Ihr Bruder Bryjin wirkt eher unscheinbar. Doch er ist ein kluger Kopf, der im verborgenen seine Fäden spinnt und den Feind in die Irre führt.

Doch letztendlich müssen alle Träger des Mals zusammen halten, um das fallen des Schleiers zu verhindern. Meine Lieblingsfigur ist und bleibt Korgh in dieser Geschichte. Durch seine Doppelwesen bringt er oft eine heitere Note hinein, leider immer seltener, da die Geschichte einem Höhepunkt zustrebt, bei dem Humor nicht mehr angebracht ist. Der Autor hat wieder eine sehr ausführliche Karte beigefügt. Obwohl die Trilogie hiermit beendet ist, kann man sich durchaus vorstellen, dass es über die Menschen, Dämonen und Drachen noch mehr zu erzählen gibt. Dieser Band kann nicht für sich alleine stehen. Obwohl immer wieder keine Rückblicke eingefügt werden, muss man als Leser wissen, was in den vorherigen Bänden passiert ist, gerade im Bezug auf das Verhältnis zwischen Broll und Lay.

Für mich ein ganz kleiner Minuspunkt: Die Sandreiter, die Echsen und der Titel Lays bei den Wüstenbewohnern Muhad Sa' Hiab haben mich doch sehr an den Wüstenplaneten und Paul Atreides erinnert.

Fazit:
Eine spannende Trilogie die den Leser durchgängig zu fesseln vermag. Allerdingshat man hier bei Band drei einige Startschweirigkeiten, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Dann wird es aber rasant, fast zu rasant, gerade die Ereignisse in den Nordlanden werden zum Schluß mehr als kurz gehalten, was ich sehr schade finde.

 


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