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Wladimir Wassiljew

Bewahrer des Chaos

  • Autor:Wladimir Wassiljew
  • Titel: Bewahrer des Chaos
  • Serie:
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Piper Taschenbuch
  • Datum:01 Juli 2010
  • Preis: EUR

 
»Bewahrer des Chaos« von Wladimir Wassiljew


Besprochen von:
 
Sachmet
Deine Wertung:
(1)

 
 
Der Kampf Dunkel gegen Licht ist so alt wie die Welt. Es gibt die Wächter des Tages und der Nacht. Sie sorgen für das Gleichgewicht der Kräfte, überwacht von der Inquisition. Ein Vertrag sorgt dafür, dass die endlosen Kriege der Parteien seit Jahren ruhen. Doch nun treten weitere Mitspieler auf den Plan. In der liebevoll "Piter " genannten Stadt tauchen immer mehr Wilde auf. Menschen mit Fähigkeiten, die sich weder für die Tag- noch für die Nachtwache entschieden haben. Sie erkennen nicht die Gesetze , noch den Friedensvertrag, den die Magier, Gestaltwandler Hexen und andere Geschöpfe untereinander geschlossen haben, an. Diese Wilden genießen ihre Fähigkeiten und nutzen sie zum ihrem Vorteil. Raub, Mord und Vergewaltigung stehen auf deren Tagesordnung. Anarchie und Chaos bricht aus.
Der Chef der Kiewer Tagwache bekommt den Auftrag, mit einem Team nach Piter zu reisen und die Wilden unter Kontrolle zu bringen oder zu eliminieren. Laik glaubt, dass er leichtes Spiel hat, da er davon ausgeht, dass die Fähigkeiten der Wilden begrenzt sind. Doch bald muss er erkennen, dass er sich im Irrtum befindet und dass er und sein Team sich in großer Gefahr befinden. Die Wilden haben die Fähigkeit, die Gedanken sogar der stärksten Magier, zu kontrollieren.

Kommentar:
Es kommt selten vor, dass ich ein Buch nicht beende und in 2015 ist dies das erste Buch, dass ich in der Mitte zugeklappt und zur Seite gelegt habe.

Ich habe alle Wächter Bände gelesen und bin einer Fan von Anton, Geser und Sebulon. Daher hatte ich mich auf eine weitere Geschichte über die Tag- und Nachtwache gefreut. Ein Ortswechsel, eine neue Stadt, neue Magier, ein anderes Szenario und tausende Möglichkeiten für eine weitere, gelungene Geschichte. Da konnte doch eigentlich nichts schief gehen. Es kann sicher nicht an der Übersetzerin Christiane Pöhlmann liegen, dass dieses Buch so zäh wie Sirup und schwer zu lesen ist. Trocken, ohne den Augen zwinkernden Humor, ohne die geschliffenen Dialoge des Originals, schwindet die Aufmerksamkeit des Lesers von Seite zu Seite. Was die Wächter Bände so spannend und gut gemacht hat, war die eloquente Ausdrucksweise von Lukianenko. Seine Art, Moskau mit ganz eigenen Augen zu betrachten , seine ironische Art, über seine Heimat zu sprechen sind einzigartig. Obwohl er vieles in seinem Land kritisiert, merkt man ihm seine Liebe zu Land und Ort stets an. Er betrachtet die Wandlung seines Landes mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Diese Stimmung fließt in seine Bücher mit ein. Seine Geschichten sind logisch und chronologisch aufgebaut, der ganze Kosmos des Autors ist in sich stimmig. Nichts von dieser liebevollen Detailfülle findet man in Bewahrer des Chaos wieder.

Während Anton, Kostja, Sebulon, Geser, Alissa oder auch der Tiger Protagonisten sind, die den Leser überzeugen, habe ich in dieser vorliegenden Geschichte keinerlei Sympathien für eine der Hauptfiguren aufbringen können. Sie wirken leblos, kalt, humorlos, oberflächlich, ohne Konturen und ohne Tiefe. Wenn ich lese, dass Wassiljew der Co Autor der Wächter Bände war, dann frage ich mich, was er zu den Büchern beigetragen hat. Diese wirken lebendig und überzeugend und vermitteln dem Leser das Gefühl, dass überall um uns herum Wächter sind. Dort tauchen wir in die Handlung ein und fiebern mit Anton und seiner Familie mit. Hier konnte ich nach 150 Seiten immer noch nicht die Protagonisten unterscheiden, keine Figur ist überzeugend, die Sätze wirken abgehackt und nichts wirkt irgendwie rund.

Leider liegt die Piper Ausgabe, dich ich gelesen habe, auch nicht gut in der Hand. Man kann das Buch kaum richtig aufschlagen, ohne eine Bruch des Buchrückens zu riskieren. Das Cover und die Illustration vor den einzelnen Kapiteln sind das einzig Positive, das ich erwähnen kann.

Fazit:
Lieber ein gutes Original als eine billige Kopie. Das Wächteruniversum hätte auf diesen Band verzichten können.
 


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