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Mikkel Robrahn

Hidden Worlds 1
Hidden Worlds – Der Kompass im Nebel


 
»Hidden Worlds – Der Kompass im Nebel« (Hidden Worlds 1) von Mikkel Robrahn


Besprochen von:
 
Detlef V.
Deine Wertung:
(4)

 
 
Der Kirche war es vor vielen Jahrhunderten gelungen, das Portal nach Avalon zu schließen. Elfen, Zwerge und andere Wesen strandeten in unserer Welt. Elliot Craig, Anfang 20 und wohnhaft in Edinburgh, taucht in die Welt des Merlin-Centers ein, einem Kaufhaus für alles Phantastische. Als er auf Informationen über einen Kompass nach Avalon stößt, beschließt er, das Geheimnis um die sagenumwobene Insel zu entschlüsseln.

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Hidden Worlds - Der Kompass im Nebel, ist der erste Band einer wohl mehrteiligen Reihe. Der Held ist der jugendliche Elliot Craig, ein relativ unbedarfter Junge, der als Halbwaise aufwächst. Seine Mutter ist wegen eines Verbrechens gegen die Kirche im Gefängnis gelandet, sein Vater vegetiert als verbitterter Säufer vor sich hin. Einen guten Kontakt zu seinem Filius pflegt er nicht gerade. Dennoch lässt er seinem Sohn einen Hinweis zukommen, der Craigs Leben von Grund auf verändern und ihn an einen Ort der Phantasie führen wird.

Die Zutaten für eine abenteuerliche und abgedrehte Geschichte sind somit schon einmal vorhanden. Die Frage ist natürlich jetzt, was der Autor daraus gemacht hat. Nun, für mich hat er seine Sache auf jeden Fall recht gut gemacht. Mal abgesehen von einigen netten Einfällen, wie zum Beispiel dem Schnellreisezauber, hat Robrahn auch eine schöne Fantasywelt erschaffen – wenn auch nur, mehr oder weniger, in einem Kaufhaus für phantastische Utensilien. Aber das tut der Geschichte nun wirklich keinen Abbruch.

Das Buch ist allerdings auch recht vorhersagbar. Bereits der erste Abschnitt, der von der sogenannten Straftat seiner verschollenen Mutter erzählt, weiß man schon wie die Geschichte weiter gehen wird. Und, nein kein Spoiler, dass seine Mutter eben doch noch lebt, sollte auch schnell klar sein. Irgendwie scheint die Suche nach verschwundenen Elternteilen eine Maxime von Jungendbüchern zu sein. Laura Leander (Laura Reihe von Peter Freund), Lyra Belacqua (His dark Materials Reihe von Philip Pullman) oder Merle (aus der gleichnamigen Merle Reihe von Kai Meyer), um nur ein paar Reihen zu nennen. Irgendwie geht es auch immer um die Suche nach verschwundenen Elternteilen. Da lob ich mir doch Herrn Rossi, der lediglich sein Glück gesucht hat oder Indiana Jones, der sich auf die Suche nach dem verlorenen Schatz begeben hat (kleine Anmerkung nebenbei).

Aber, das muss man fairerweise sagen, Elliot sucht nicht nur seine Mutter, sondern auch einen Weg, um die Tür zwischen den Welten zu öffnen und all die Fabelwesen wieder in ihre Heimat zu schicken. Blöd nur, dass genau das die Kirche zu verhindern sucht. Und das mit allen Mitteln. Elliot muss aufpassen, dass er sein Vertrauen nicht den falschen Leuten schenkt, denn die Kirche hat ihre Leute dort, wo Elliot und seine Mitstreiterin Soleil sie nicht vermutet hätten.

Mikkel Robrahn erzählt seine Geschichte durchaus mit viel Humor und recht unterhaltsam. Man merkt ihr aber auch immer wieder an, dass es sich um eine Jugendgeschichte handelt, von einem fast noch Jugendlichem für Jugendliche geschrieben. Das ist nicht schlecht, aber sie ist halt relativ seicht und „gefahrlos“ konsumierbar. Es gibt zwar einige gefährliche und (vielleicht auch) unheimliche Momente, aber kein Leser wird deshalb schlaflose Nächte bekommen.

Elliot und Soleil sind durchaus nett und sympathisch, machen aber keine wirklich großen Veränderungen durch. Bei Elliot fehlt mir etwas das Erstaunen über die Welt in die er hereingeschlittert ist. Ich an seiner Stelle käme aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, er jedoch nimmt das recht gefasst zur Kenntnis. Sein Vater kommt relativ selten zur Geltung, ich denke aber mal, dass er im zweiten Teil eine größere Rolle spielen und zur ehemaligen Form auflaufen wird. Der eigentliche Mentor von Elliot ist leider nicht der, der er zu sein vorgibt. Für mich eine Enttäuschung, da ich ihn eigentlich gemocht habe. Und Gerry, tja der ist einfach nur Gerry - hilfsbereit und ein echter Kumpel.

Fazit
Ein unterhaltsame Fantasygeschichte, die man lesen kann, aber nicht lesen muss. Mir hat sie gut gefallen und ich bin durchaus daran interessiert, wie die Geschichte um Elliot und Soleil und ihre Suche nach Avalon weitergehen wird. Daumen hoch!

 


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